Auszeit im Hotel Jasmar Resort auf Rügen: Entspannung für die Großen und Spaß für die Kleinen im denkmalgeschützten Gutshaus.

Während einige Gäste ein zweites Mal zum Frühstücksbüfett gehen, genießen andere die ersten Sonnenstrahlen des Tages auf einer Bank und warten auf den Strandshuttle. Auch Wolfgang und Waldtraut Matthews aus Rheinfelden bei Basel wollen mit zum Strand nach Glowe. Beide sind zum ersten Mal auf der Insel. "Wir haben schon so viel Gutes gehört, jetzt wollten wir Rügen endlich kennenlernen", sagt Wolfgang Matthews.

Einquartiert haben sie sich im Hotel Jasmar Resort auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten Rügens. Das Domizil mit dem alten Gutshaus liegt fernab vom Trubel der Küstenorte, zwischen Jasmunder Bodden und Kreideküste.

Einst gehörte das Haus zu einem landwirtschaftlichen Gut mit knapp 100 Hektar Fläche. Nachdem größere Kreidevorkommen nachgewiesen werden konnten, gründete Gutsherr Fritz Gierke 1855 auf seinem Anwesen die Rügener Kreidewerke. Mit der Expansion ließ Gierke ein großzügiges Wohnhaus im neobarocken Stil für Familie und Personal bauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Gut an die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, das Kreidewerk wurde verpachtet. Familie Gierke bewohnte bis 1976 einen kleinen Teil des Gutshauses, 1995 wurde der Besitz veräußert. Nach Angaben der Sprecherin des heutigen Jasmar Resorts erwarb Medienunternehmer Leo Kirch, der dem Ort schon länger verbunden war, das Anwesen, nach seinem Tod erbte es sein Sohn.

+++Sterneküche im Turmzimmer genießen+++

Das denkmalgeschützte Gutshaus wurde aufwendig saniert und restauriert. Heute befinden sich darin sechs Suiten, eine Hochzeitskapelle mit eigenem Standesamt und das Restaurant Gutsschänke. Nach dem Motto "frisch, aus der Region und immer selbst gemacht" kocht hier Philipp Bruns, der an der Küste aufgewachsen ist und in Schweden und Südtirol Erfahrungen sammelte. Er erfährt sofort, wenn dem Fischer ein besonders guter Boddenzander oder Dorsch ins Netz gegangen ist, die besten Hirsche und Wildschweine bekommt er aus den Jagdrevieren rund um Neddesitz. Bruns ist dabei, mit seinen feinen, aber bodenständigen Kreationen aus der Gutsschänke eine der besten Adressen Rügens zu machen.

Die Stammgäste wissen, warum sie gerne wiederkommen: Es ist die Ruhe des Hauses, dessen Zimmer in schlichter Eleganz eingerichtet sind, es ist der Blick in den Park, und es sind nicht zuletzt Bruns' köstliche Menüs. Wer durch den Gutspark mit den Buchen und Apfelbäumen an zwei Kreidefelsen vorbeispaziert, kann die Aussicht über den Bodden bis hin zur Ostsee genießen.

In den beiden Nebengebäuden, den früheren Stallungen, sind weitere im Landhausstil eingerichtete 129 Gästezimmer und 16 Suiten untergebracht. Hinter dem zweiten Hotelrestaurant, das morgens und abends Büfett bietet, lassen die Gäste den Abend am Kamin ausklingen. Wenige Schritte von dem historischen Ensemble entfernt fühlen sich in rund 90 Appartements besonders Familien mit Kindern wohl.

+++Rügen: Abschlag hoch über der Ostsee+++

In der Umgebung ist viel zu entdecken. Nach drei Kilometern erreicht man das Kreidemuseum Gummanz. Rad- und Wanderwege führen zum Strand sowie in den acht Kilometer entfernten Nationalpark Jasmund. Einen Überblick über Landschaft und Kreideküste bietet ein Inselrundflug mit dem Hubschrauber, der vor dem Hotel steht. Auch Kindern wird hier nicht langweilig. Es gibt einen Streichelzoo sowie die Villa Kunterbunt, in der sie malen, basteln und sich in der Kinderkochschule probieren können. Lassen die Eltern die Seele in der Sauna- und Wellnesslandschaft oder im neuen Fitnessbereich der Jasmar-Therme baumeln, können sich die Kleinen auf der 80 Meter langen Riesenrutsche oder im Außenbecken vergnügen. "Wenn die kleinen Gäste sich wohlfühlen, erholen sich auch die Großen sorglos", sagt Werner Kutter, der das Haus seit 2009 leitet.

Inzwischen sind Wolfgang und Waldtraut Matthews von einem ausgiebigen Spaziergang am Strand und durch den Ort Glowe zurück. Mit der ehemaligen Gutsanlage haben sie sich gleich nach ihrer Ankunft vertraut gemacht. "Hier gibt es wirklich für jeden etwas", sagt Waldtraut Matthews, die jetzt schon weiß, dass sie wiederkommen werden. Beim nächsten Mal nehmen sie ihre Enkelkinder mit.