Das Abendblatt stellt die Kandidaten für die Wahl zum Stormarner Sportler des Jahres 2014 vor. Heute: Judoka Miriam Butkereit vom TSV Glinde

Glinde. Miriam Butkereit ist eine Kämpfernatur. Übereilt den Kopf in den Sand stecken, ist nicht ihre Sache. Vorzeitiges Aufgeben ohne alles erdenkliche ausprobiert zu haben – ebenfalls Fehlanzeige. Die 20 Jahre alte Judoka hat in den zurückliegenden Jahren gelernt, hart zu arbeiten und sich nach langwierigen Verletzungen stets zurück an die Spitze zu kämpfen.

Ein kaputtes Schultereckgelenk, mehrere Meniskus-Operationen, zudem bündelweise gerissene Bänder – nichts konnte die Judokämpferin des TSV Glinde von ihrem Weg abbringen. 2014 wird Butkereit als „gutes Jahr“ in Erinnerung behalten. Zwölf Monate lang blieb sie diesmal vom Verletzungspech verschont. Nicht nur das: Mit dem Titelgewinn bei den deutschen U-21-Meisterschaften in Frankfurt/Oder krönte die Glinderin ihre bisherige sportliche Laufbahn. In der Klasse bis 70 Kilogramm bezwang sie im Finale Natalia Schauseil (SV Schwarza) nach Punkten.

Die Nominierung für die Wahl zum Stormarner Sportler des Jahres nimmt die 20-Jährige gewohnt gelassen hin. „Ein wenig überrascht war ich schon“, sagt Butkereit. „Natürlich ist es cool, für eine Auszeichnung vorgeschlagen zu werden, aber irgendwie ist es auch eine Bestätigung ganz allein für mich".

Es ist eine Wertschätzung für eine hervorragende Saison, denn bereits Anfang des Jahres sorgte die Glinderin bei den nationalen Titelkämpfen der Frauen in Ettlingen (Baden-Württemberg) für Furore und belegte bei ihrer ersten Teilnahme den fünften Rang.

Auch beim hochkarätig besetzten European Junior Cup der Altersklasse U21 im Berliner Sportforum Hohenschönhausen überzeugte Butkereit in ihrer Gewichtsklasse mit Platz sieben. Trotz allen Trubels um die Sportlerwahl, viel Zeit zum Verschnaufen bleibt der 20-Jährigen nicht. Am Wochenende 24./25. Januar will Butkereit bei den deutschen Meisterschaften der Frauen in der Bonner Hardtberghalle (Nordrhein-Westfalen) mindestens Platz fünf verteidigen.

Seit gut zehn Jahren immer an ihrer Seite ist Trainerin Swenja Krosin. Sie sagt: „Miriam ist auf dem richtigen Weg, auch in der Wettkampfklasse der Frauen Großes zu leisten.“ In den zurückliegenden Monaten sei sie mental weiter gereift.

Zur Zeit absolviert Butkereit beim TSV Glinde ein Freiwilliges Soziales Jahr. „In Glinde gebe ich in drei Schulen Judo-Unterricht mit dem Ziel, sechs bis zwölf Jahre alte Kinder von dieser japanischen Kampfsportart zu begeistern“, sagt die Halbportugiesin, deren Vater von der iberischen Halbinsel stammt.

Feste Pläne für die berufliche Zukunft hat sie noch keine geschmiedet. „Eine Laufbahn bei der Bundespolizei kann ich mir ebenso gut vorstellen wie ein Studiengang in Sport oder Ernährungswissenschaften“, sagt Butkereit. „Zum richtigen Zeitpunkt werde ich die richtige Entscheidung schon treffen.“

Zur Zeit absolviert die Kader-Athletin ein vom Landesverband Schleswig-Holstein organisiertes, einwöchiges Trainingslager im österreichischen Mittersill, um sich auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten.