Die weibliche B-Jugend der GHG Hahnheide hofft auf Oberliga-Aufstieg. Qualifikation beginnt Ende des Monats

Trittau/Lütjensee. Vor den Ende Mai beginnenden Qualifikationsrunden zur Handball-Oberliga-Hamburg/Schleswig-Holstein strotzen die B-Jugend-Mädchen der GHG Hahnheide nur so vor Selbstbewusstsein. „Unser Ziel kann nur die Oberliga sein“, sagt Sophie Jahn, 16, und seit zwei Jahren Mannschaftsführerin der Spielgemeinschaft aus TSV Trittau und TSV Lütjensee.

„Von der Spielstärke her brauchen wir uns vor keiner Mannschaft zu verstecken“, pflichtet ihr die ein Jahr jüngere Celina Skala bei. Noch steht der erste Gegner allerdings nicht fest. Der Handballverband Schleswig-Holstein wird die Paarungen erst nach der am heutigen Mittwoch endenden Meldefrist für die vierthöchste Spielklasse ansetzen.

Das sportlich erfolgreiche Abschneiden der Mannschaft von Coach Hauke Reumann haben die Hahnheider nicht zuletzt der eigenen Jugendarbeit und -förderung zu verdanken. Eine, die besonders davon profitiert hat, ist Sabrina Neiße. Die 15 Jahre alte Kreisläuferin war erst kürzlich beim Sichtungslehrgang des Deutschen Handballbundes im Sportzentrum Kienbaum (rund 40 Kilometer östlich von Berlin) für Mädchen des Jahrgangs 1999 herausragende Spielerin auf ihrer Position. „Um hoffnungsvolle Talente früh an unseren Erwachsenenbereich heranzuführen, trainieren Sabrina, Sophie und Celina einmal wöchentlich gemeinsam mit unserer ersten Frauenmannschaft“, sagt der Vorsitzende Frank Schünemann.

„Die drei erhalten für kommende Saison zudem ein Doppelspielrecht.“ Ein weiteres Bindeglied zwischen Erwachsenen- und Jugendbereich ist Heike Broscheid, 18. Für das Team der Frauen hütet sie in der Landesliga das Hahnheider Tor, während sie die weibliche B-Jugend als Co-Trainerin betreut. Auch Coach Reumann hat sich für die GHG als Glücksgriff erwiesen. Vorgänger Gunnar Weber verabschiedete sich aus privaten Gründen sechs Spieltage vor Saisonende aus dem Amt. Schünemann griff zum Telefon und wählte die Nummer von Reumann. Der wiederum sagte spontan zu.

„Hauke hat die Mannschaft für die restlichen Partien unglaublich gut motivieren können“, sagt Kreisspielerin Nele Rahloff, 15.

Reumann, von Beruf Zollbeamter, betreute bis zum Beginn der Rückrunde die Handballfrauen der HG Norderstedt. Mit sechs Siegen in Folge führte er die Stormarnerinnen von Tabellenrang vier zum Meistertitel – mit einem dramatischen Saisonfinale. Vor dem letzten Spieltag hatten die Hahnheiderinnen mit dem punktgleichen SV Henstedt-Ulzburg und Tabellenführer HSG BAD (Büdelsdorf) auf Rang drei liegend die schlechteste Ausgangsposition.

„Beim 28:25-Erfolg in Henstedt-Ulzburg wuchs mein Team förmlich über sich hinaus, währen BAD sensationell in eigener Halle gegen die SG Wift Neumünster verlor“, sagt Reumann, der zum Saisonfinale schweren Herzens auf seine einzige Torwartin Juliane Weiden verzichten musste. „Beim Training habe ich mich unglücklich vertreten und mir dabei die Bänder im linken Bein angerissen“, sagt die 15-Jährige. Merle Müller, 13 Jahre altes Talent der weiblichen C-Jugend, sprang in die Bresche. „Ich ziehe meinen Hut vor Merle“, sagt Reumann. „Ohne Nerven zu zeigen stellt sie sich in einem so entscheidenden Spiel zwischen die Pfosten und liefert eine klasse Leistung ab.“

Ebenfalls vom Alter her eher der C-Jugend zugehörig ist Emily Koch, 13. Die Rückraumspielerin gehört seit Ende des vergangenen Jahres zum Landeskader des Jahrgangs 2000 und lieferte Reumann allen Grund, sie in den B-Kader hochzustufen.

Zwölf Jugend- und zwei Männermannschaften sowie ein Frauenteam hat die GHG Hahnheide vergangene Saison an den Start geschickt. „In ein, zwei Jahren wollen wir mit den Frauen unbedingt den Sprung in die Schleswig-Holstein-Liga schaffen, was bei den Männern deutlich schwerer werden wird“, sagt Schünemann. Kein Wunder: Ab kommender Saison wird im Spielbetrieb der Männer die Regionsliga eingeführt. Anstelle von derzeit 22 Kreisoberligateams werden nur zwölf Mannschaften aus Stormarn vertreten sein.