Den Steinburger Regionalligafußballern gelingt mit einem 2:1 gegen SC Victoria Hamburg eine Heimpremiere nach Maß.

Steinburg. Seit einigen Monaten ist bei dem Fußballverein aus Steinburg in schöner Regelmäßigkeit die Sprache davon, dass man Meilensteine gesetzt und Geschichte geschrieben habe. Erfolgserlebnisse und Großereignisse reihen sich in einer Frequenz aneinander, wie jahrelang nur Geburtstagsfeiern von Mitgliedern der ersten Mannschaft. Seit Sonntag, 11. August 2013, sind die Annalen des SV Eichede von 1947 um ein Kapitel reicher. Gegen den SC Victoria Hamburg gewannen die Stormarner ihr erstes Regionalligaspiel. Endstand: 2:1 (1:0).

"Im ersten Heimspiel so einen Gegner zu schlagen, ist noch höher zu bewerten, als der Aufstieg", jubelte Vereinspräsident Olaf Gehrken, nachdem Angreifer Haris Huseni den SVE mit einem Doppelpack die ersten drei Punkte in Liga vier beschert hatte. Gehrken war die Nervosität besonders vor der Partie anzumerken. Es waren nicht nur jene drei Punkte, die für den Verein auf dem Spiel standen. Es war auch das Image bei Beobachtern, denen der Dorfverein bislang kein Begriff gewesen war. 520 Zuschauer wollten sehen, wie sich der Neuling präsentiert. Darunter viele Neugierige aus Hamburg und der Umgebung, die das alte Ernst-Wagener-Stadion nie kennengelernt haben. Noch sind um das Spielfeld herum nicht alle Arbeiten abgeschlossen, die Zuschauer saßen aber erstmals dicht gedrängt auf den teils alten, teils neuen Sitzbänken.

Überraschend forsch startete die Mannschaft von Trainer Oliver Zapel in die Partie. Nach sechs Minuten zog André Kossowski aus 20 Metern ab. Der Ball klatschte an den Außenpfosten, durch die Menge ging ein Raunen. Die verdiente Führung für die aktiveren Gastgeber fiel in der 38. Minute. Einen Eckball von Michael Meyer klärte Victorias Torwart Tobias Grubba nur mit Mühe von der Linie, Huseni staubte aus fünf Metern ab.

"Insbesondere taktisch war das von einigen Spielern eine sensationelle Leistung", schwärmte Zapel von seinen eigenen Schützlingen, die sich nach dem Wiederanpfiff ihre schwächste Phase erlaubten. Die Konsequenz war der Ausgleichstreffer durch den sträflich allein gelassenen David Eybächer (53. Minute), der Fabian Lucassen im Tor des SVE keine Abwehrchance ließ. Lucassen erhielt gegen seinen Ex-Verein den Vorzug gegenüber Julian Barkmann, bekam gegen die über weite Strecken harmlosen Hamburger dabei allerdings kaum Gelegenheit, sich auszuzeichnen.

Nach dem 1:1 wirkte es zunächst so, als ließen sich die Stormarner den Schneid abkaufen. Die Gäste witterten ihre Chance, ließen jedoch die letzte Konsequenz vermissen - und die zeigte in der 80. Minute abermals Haris Huseni. Eine mustergültige Vorlage von Benedict Kummerfeldt vollstreckte der großgewachsene Neuzugang eiskalt zum Erfolg, der in der Schlussphase noch deutlicher hätte ausfallen müssen.

"Schade, dass wir nicht das I-Tüpfelchen auf den Traumangriff kurz vor Schluss gesetzt haben", sagte Zapel. Benedict Kummerfeldt scheiterte nach einem herrlichen Konter an Schlussmann Tobias Grubba. Vier Minuten später verpasste auch Malik Issahaku die Entscheidung. Doch all das zählte am Ende nicht mehr. Es blieb, so Zapel, "ein sensationelles Gefühl".

SV Eichede: Lucassen - Fischer, Issahaku, Jan-Ole Rienhoff, Güzel - M. Hinkelmann, M. Meyer (86. Jürgensen) - Kummerfeldt, Koops (67. Seiler), Kossowski (73. Bento) - Huseni.