“Verlieren verboten“: Die Oberligafußballer taumeln nach Niederlagen beim SV Rugenbergen und Meiendorfer SV Richtung Landesliga.

Oststeinbek. Auswärts noch sieglos, seit acht Spielen nicht gewonnen - so taumelt der Oststeinbeker SV dem Abstieg entgegen. "Verlieren verboten", diese Maxime hatte Trainer Stefan Kohfahl vor dem Kellerduell der Fußball-Oberliga beim SV Rugenbergen ausgegeben, seine Mannschaft hielt sich nicht daran. Die Stormarner unterlagen mit 0:1 (0:0) und gingen wie schon am Karfreitag beim 1:2 (1:1) gegen den Meiendorfer SV leer aus.

Der Ton wird rauer beim OSV, die Nervosität steigt. "Was wir in der zweiten Halbzeit gemacht haben, war zu wenig", sagte Kohfahl, "das waren keine erfreulichen Ostern." Kritik mussten sich trotz großen Engagements Michael Weiß wegen zahlreicher Fehlpässe, Fatih Okur wegen überhasteter Abschlussversuche und Gideon Knüppe, der beim einzigen Tor von Dennis Schmidt (51. Minute) nicht energisch genug störte, gefallen lassen. "Bei unseren Standards passiert gar nichts, Rugenbergen macht aus einem Freistoß ein Tor", sagte Kohfahl. "Das sind die Kleinigkeiten, die im Moment den Unterschied ausmachen."

Im Spiel der Gäste war keine Struktur erkennbar in einem umkämpften, aber wenig ansehnlichen Kellerduell an der Ellerbeker Straße. Kaum einmal ein durchdachter Angriff, und wenn es doch mal bis in den Strafraum ging, haperte es am Abschluss. Okur hätte schon in der 13. Minute das 1:0 erzielen müssen, als er völlig freistehend 14 Meter vor dem Tor an den Ball kam. Sein schwacher Versuch war leichte Beute für Schlussmann Dennis Schultz. Besser machte es Onur Saglam, dem sich die letzte Möglichkeit der Partie bot, doch Schultz parierte exzellent (79.).

+++ Oststeinbek stolpert im Kellerduell +++

"Unsere Chancenverwertung ist in der Rückrunde eine Katastrophe", sagte Kohfahl, "das müssen wir jetzt dringend ändern." Doch im Existenzkampf wird die Verunsicherung mit jeder Niederlage größer. Neun Punkte, so rechnet der Trainer, fehlen den Stormarnern noch zur Rettung, nur in drei der ausstehenden acht Partien hat der OSV Heimrecht. Kohfahl bleibt trotz der prekären Lage Optimist. "Es ist ja nicht so, dass wir abgeschossen werden", sagte er. "Wir sind in fast jedem Spiel nah dran."

Auch in Meiendorf war bei eisigem Wind mehr drin gewesen für Oststeinbek als eine weitere Auswärtsniederlage, doch nach dem spektakulären 4:3-Triumph im Hinspiel nach 1:3-Rückstand hatte diesmal der MSV das bessere Ende für sich. Erst in der Schlussphase entschied der im Jugendbereich des SV Eichede ausgebildete Lennard Bahn die Partie mit dem Treffer zum 2:1-Endstand (80.). Da half es den Gästen wenig, ansonsten kaum Möglichkeiten zugelassen zu haben.

Das 0:1 von Michael Sara bereits in der zwölften Minute ging auf die Kappe von Weiß, der im eigenen Strafraum das Dribbling einem Befreiungsschlag vorzog und dabei den Ball verlor. Ohnehin hatte der Mittelfeldmann nicht seinen besten Tag erwischt, und weil er sich zuweilen allzu theatralisch am Boden wälzte, applaudierte das Publikum für seine Gelbe Karte kurz vor der Pause so enthusiastisch wie sonst nur bei Toren der eigenen Mannschaft. Vor 364 Zuschauern hatte Alexander Pohlmann Pech, als er nur die Latte traf und Knüppe den Abpraller nicht über die Linie drücken konnte (22.). Beim zwischenzeitlichen 1:1 war Oststeinbek aber im Glück: Ein Freistoß von Mirko Schulz, weit aus dem Mittelfeld geschlagen, segelte an Freund und Feind vorbei ins Netz (40.).

Die Stormarner setzen den Abstiegskampf mit einer weiteren englischen Woche fort. Am Freitag kommt Eintracht Norderstedt, vier Tage später geht es zum SC Condor. In beiden Partien gilt der OSV als Außenseiter, am 21. April aber zählt dann nur ein Sieg. Die Punkte aus der Partie beim Schlusslicht TSV Sasel sind in der Rechnung für den Klassenverbleib fest eingeplant.

Oststeinbeker SV: Werth - König (46. Saglam), Knüppe, Stenzel, Atug - Pohlmann, Mokaddem, Weiß (68. Varela Monteiro), Jawla - Okur, Rehr (59. Meier).