Die Mannschaft hatte die Uwe-Plog-Halle gerade erst verlassen, da verspürte Trainer Peter Wiehle das dringende Bedürfnis, seinen Spielern noch etwas mitzuteilen. Also griff er zum Mobiltelefon und tippte eine SMS: “Das war ein Super-Jahresabschluss. Seid stolz darauf!“

Reinbek. Siege beim Lokalrivalen schmecken immer besonders süß, das empfanden auch die Landesliga-Fußballer des FC Voran Ohe so nach ihrem Triumph beim 35. Hallenturnier der TSV Reinbek um den 7. E-Werk-Cup. Mit 2:1 bezwangen sie die Gastgeber in der Vorrunde, mit 4:2 schlugen sie im Finale den MSV Hamburg. Das brachte Ruhm und Ehre und eine Siegprämie in Höhe von 300 Euro.

Dass der FC Voran ein würdiger Titelträger ist, gestand auch Ferdinand Diekmann ein, der Fußball-Abteilungsleiter der TSV Reinbek. Er hatte kurz vor dem Turnier noch auf Einkaufstour gehen müssen, um bei der Siegerehrung nicht mit leeren Händen dazustehen: Der alte Wanderpokal, so Diekmann, sei beim diesmal nicht angetretenen Vorjahressieger Bergedorf 85 verschollen, Ersatz musste her.

300 Zuschauer verfolgten an zwei Tagen die Spiele. Für das Kreisligateam der Gastgeber war trotz guter Leistungen mit einem Punkt Rückstand wie erwartet nach der Vorrunde Schluss. Enttäuschend präsentierte sich Reinbeks zweite Garnitur, die sang- und klanglos Gruppenletzter wurde.

In Ohe ist ein mit dem Oberliga-Abstieg, den vereinsinternen Querelen und dem zwischenzeitlich drohenden Fünf-Punkte-Abzug lange Zeit finsteres Jahr doch noch positiv zu Ende gegangen. In der Landesliga sind die Aussichten auf den Klassenverbleib inzwischen gut, "wir werden jetzt belohnt für den Kraftakt, mit dem wir die Mannschaft neu aufgebaut haben", sagte Wiehle. Mit Christian Kirrbach (VfL 93) steht der erste Winter-Neuzugang fest, allerdings verlassen Sven Maric und André Schierz den Klub. Vor allem im Sturm besteht daher Handlungsbedarf, Wiehle hofft für den Januar auf weitere Transfers.

Aber auch in den eigenen Reihen gibt es noch manch Juwel zu entdecken. Beim 6:5-Sieg im Halbfinale über den SV Nettelnburg-Allermöhe tat sich Yannik Lux hervor, ganz cool verwandelte der 18-Jährige den entscheidenden Neunmeter. Zuvor hatte der überragende Björn Hamdorf gegen Torschützenkönig Damian Gelinski pariert - einen ehemaligen Oher.