Der Trittauer vergibt im Endspiel einen Matchball. Seine Vereinskollegin Janet Köhler gewinnt im Doppel.

Trittau. Als sie keine Gegner mehr waren, schmiedeten sie schon wieder gemeinsame Pläne, die schlagkräftigen Badminton-Brüder namens Strehse. Mitte Januar bei den norddeutschen Meisterschaften in Luckau in der Niederlausitz wollen sie auf der gleichen Seite stehen, im Doppel erfolgreich sein, statt sich gegenseitig die Federbälle um die Ohren zu hauen. Sie plauderten dann noch ein wenig über den Sport im Allgemeinen, über Familie und Freunde, nur das, worüber alle anderen sprachen, war für sie kein Thema: ihr dramatisches Finale der Landesmeisterschaft.

Nie zuvor haben sich die Brüder einen solch packenden Schlagabtausch geliefert, und am Ende von drei kräftezehrenden Sätzen sah es so aus, als würde Alexander, Zweitbundesligaspieler des TSV Trittau, gegen Jan-Collin, Zweitbundesligaspieler von BW Wittorf, zum ersten Mal gewinnen: 21:20, Matchball, "ich habe richtig gut gespielt", sagte der Außenseiter. Kleinigkeiten gaben dann den Ausschlag, er verlor mit 21:14, 2:21, 21:23.

Die Überraschung des Tages war damit Linda Klasen (19) vorbehalten, mit einem Drei-Satz-Sieg warf die Trittauerin ihre Vereinskameradin Janet Köhler (22) im Halbfinale aus dem Wettbewerb, niemand hatte mit dem Sieg über die deutsche Vizemeisterin gerechnet. Klasen, spezialisiert auf das Doppel, wollte ihren Erfolg aber nicht zu hoch bewerten. "Man muss sehen, dass Janet sicher nicht so gut gespielt hat, wie sie kann", sagte sie. Die Sensation im Finale blieb dann aus, gegen Neele Voigt (BW Wittorf) holte Klasen zwar einen Satz, konnte den siebten Landesmeistertitel in Folge der Neumünsteranerin aber nicht verhindern.

Das hochklassige Turnier in eigener Halle wurde für Trittaus Badminton-Asse insgesamt dann doch zu einer kleinen Enttäuschung, nur ein einziger Sieg blieb in Stormarn: Köhler setzte sich im Doppel mit Kathleen Ebersbach (BW Wittorf) durch, Alexander Strehse hingegen wurde zum "ewigen Zweiten": Nach seiner Niederlage im Einzel-Finale verlor er auch die Endspiele im Mixed mit Ebersbach gegen seinen Bruder und Voigt sowie im Doppel als Titelverteidiger mit Thies Wiediger gegen Philipp Droste/Frank Schröder (BW Wittorf/Niendorfer TSV).

Köhler nahm ihre Niederlage gegen Klasen gelassen hin. "Mir ging es in der Hauptsache darum, mich für die norddeutschen Meisterschaften zu qualifizieren", sagte sie, "das habe ich geschafft." Seit drei Wochen hatte sie erst wegen einer Erkältung und dann aus beruflichen Gründen nicht trainieren können. Klasen nun die Einzel-Matches in der Zweiten Bundesliga zu überlassen, bot sie nur im Scherz an. Bis zum so wichtigen Kellerduell mit dem BVH Dorsten am 19. Dezember werde sie wieder in Topform sein, versicherte sie. Auch Strehse fiebert dem Spiel entgegen. Im internen Konkurrenzkampf um die Plätze in den Einzeln hat der 22-Jährige bei den Landesmeisterschaften gepunktet, im Einzel-Halbfinale seinen Teamkameraden Maximilian Bobeth (19) in drei Sätzen niedergerungen.