Erste Saisonniederlage mit Folgen: Die Ahrensburger rutschen hinter den SSV Pölitz auf Platz zwei ab.

Trittau/Ahrensburg. Der TSV Trittau rollte dem Spitzenreiter den grünen Teppich aus, ein inklusive Dränage rund 325 000 Euro teures Geläuf mit Qualitätssiegel vom Fußball-Weltverband Fifa, zugelassen sogar für die Champions League. Es ist ein Kunstrasenfeld neuester Generation entstanden an der Großenseer Straße, dort, wo Trainer Carsten Holst Schlagwörter wie "Umbruch" und "Neuaufbau" etabliert hat. Noch ist man sich im Verein selbst nicht so recht einig, welche Perspektiven die junge Mannschaft und die modernisierte "Trittau-Arena" bieten könnten, ob es irgendwann mal wieder höher hinausgehen könnte.

Die Realitäten haben sich ja gerade erst ein Stück verschoben, jeder konnte das sehen am 15. Spieltag der Kreisliga Stormarn, in der ersten Begegnung auf dem vor kurzem erst fertiggestellten Platz. Aus der grauen Maus von einst ist zumindest ein Favoritenschreck geworden, das musste der SSC Hagen Ahrensburg auf brutale Weise erfahren. Trittau gewann mit 2:1 (2:1), es war in der letzten Partie der Hinrunde die erste Niederlage für die Gäste, und als die den grünen Teppich nach 90 Minuten wieder verließen, waren sie die Tabellenführung los.

Holsts Elf ist dank der Tore von Nico Prehn (12. Minute) und Jörg Haberkorn (40.) ein Coup gelungen, der für einiges Aufsehen gesorgt hat in der Liga. "Es ist ja klar, dass wir unsere Begegnungen in Zukunft häufiger auf dem Kunstrasen austragen werden", sagte der Coach. "Dieser Belag kommt unserer Art, Fußball zu spielen, entgegen." Mit gelungenen Kombinationen und schnellen Passstafetten gewann Trittau die Oberhand, und die Kritiker im TSV, die sich dagegen ausgesprochen hatten, auf dem Plastik-Untergrund zu kicken, sind erst einmal verstummt.

Georg Jobmann, der Trainer der Ahrensburger, wollte der Niederlage und dem Verlust der Spitzenposition nicht allzu viel Bedeutung beimessen. "In einer Halbserie nur einmal zu verlieren, ist sicher eine sehr gute Bilanz", sagte er, "und mit zwei Punkten Rückstand ist unsere Ausgangsposition nach wie vor günstig." Dennoch, das räumte auch Jobmann ein, war der Ärger groß beim SSC über diese Pleite zum ungünstigen Zeitpunkt: "Es wäre schon eine schöne Sache gewesen, die Hinrunde ungeschlagen zu überstehen."

Beinahe hätte das sogar noch geklappt, trotz der mäßigen Vorstellung des Aufstiegsaspiranten. Jan-Niklas Danger, zuvor Schütze des zwischenzeitlichen 1:1 (25.), vergab in der Schlussminute eine Großchance zum Ausgleich. Es wäre ein eher glückliches Remis gewesen für die Gäste, weil Trittau die besseren Möglichkeiten und bei zwei Pfostentreffern Pech hatte.

"Bei meiner Mannschaft war ein wenig das Gefühl zu spüren, dass ihr niemand etwas anhaben könne", sagte Jobmann, "daher war das Ergebnis vielleicht ganz heilsam." Der Glaube, der rote Teppich für den Meister werde am Ende der Saison in Ahrensburg ausgerollt, lebt beim SSC Hagen freilich trotz der ersten Niederlage weiter.