Es geht ja immer auch ums Prestige in den Duellen des TuS Hoisdorf mit dem SV Timmerhorn-Bünningstedt, auch an diesem 14. Spieltag der Kreisliga Stormarn war das wieder zu spüren. Fußballer sprechen dann von “Nicklichkeiten“, was auf dem Platz geschah, war nach dem Schlusspfiff aber schnell vergessen.

Hoisdorf/Jersbek. Sogar in wundersamer Harmonie urteilten die Verantwortlichen über die einzige Szene, die Schiedsrichter Michael Jorek (SV Siek) als überhart einstufte: Die Rote Karte gegen den kurz zuvor erst eingewechselten Hoisdorfer Christian Harger (74. Minute) sei überzogen gewesen, "Gelb" hätte auch gereicht, sagte Timmerhorns Trainer Sven Schmechel.

Dann trennten sich die Wege der beiden Teams, die auch in der Tabelle in ganz unterschiedliche Richtungen streben. TuS-Trainer Michael Albrecht konstatierte nach dem 0:2 (0:1), dass er sich "wohl mit der Region zwischen Platz sechs und neun" anfreunden müsse. Am Schäferdresch hingegen hat sich mal wieder ein Nährboden für Träume gebildet, nach fünf Spielen ohne Niederlage und vier Siegen ohne Gegentor in Folge spricht Schmechel sogar vom Titel.

Man könnte argumentieren, das Spitzenduo SSC Hagen und SSV Pölitz sei längst enteilt, "aber das warten wir erst einmal ab", sagte Schmechel. "Alle müssen noch mal gegeneinander spielen, und wenn wir bis zur Winterpause ungeschlagen bleiben und danach die Spitzenspiele gewinnen, sind auch acht Punkte schnell aufgeholt." Selbstbewusstsein, das auf einer starken Abwehr gründet mit Ralf Ziemann, Jan Lehmann und dem gegen Hoisdorf sogar als Torschützen erfolgreichen Christopher Löwenberg. Die Abteilung Defensive war für Schmechel auch diesmal wieder der Garant des Erfolgs. Vorn gelang Martin Floredo indes erst in der Schlussphase in Überzahl und mit Glück das entscheidende 2:0: Dennis Arendholz fälschte seinen Distanzschuss noch unhaltbar ab.

Für die Rückrunde wollen die Timmerhorner ihren Kader verstärken, zumal mit Daniel Buck und Christopher Moses zwei Spieler ihren Abschied angekündigt haben. Beide wechseln wohl zum SC Elmenhorst. "Das müssen wir kompensieren", sagte Schmechel, wissend, dass die Personalsituation nicht immer so günstig ist wie im Moment, da er keine Ausfälle zu beklagen hat.

Auch Albrecht, dessen Kader ohnehin knapp besetzt ist, bemüht sich um neues Personal, einen Stürmer vielleicht, der auch mal ein Spiel entscheiden kann. "Wie so oft waren Kleinigkeiten ausschlaggebend", sagte er nach der fünften Saisonniederlage, doch auch der Platzverweis habe eine gewichtige Rolle gespielt. Albrecht: "Damit war die Sache im Prinzip erledigt."