Das Hinrundenziel ist schon erreicht. Aber Trainer Kohfahl will mehr: “Noch vier Punkte aus zwei Spielen, dann hätten wir eine gigantische Halbserie gespielt.“

Oststeinbek. Stefan Kohfahl gab seine Anweisungen mit heiserer Stimme, aber immerhin, er ging mit gutem Beispiel voran: Eigentlich hätte der Trainer ins Bett gehört, trotzdem leitete er die Einheiten unter der Woche bei den Oberliga-Fußballern des Oststeinbeker SV, das hatte schon was von Vorbildfunktion. "Ich will, dass jeder begreift, dass wir weiter Gas geben müssen", sagte er, auf dem aktuellen Kontostand von 21 Punkten, mit dem die Mannschaft das Ziel für die Hinrunde vorzeitig erreicht hat, sei kein Grund zum Ausruhen.

Und tatsächlich kann sich niemand beim OSV erlauben, auch nur einen Deut nachzulassen, zu groß sind nach wie vor die Personalsorgen. Stammtorwart Frederik Gößling wird wohl erst in einer Woche gegen den TSV Uetersen wieder auflaufen, für das Gastspiel gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst an diesem Sonntag (14 Uhr, Steilshooper Straße) drohen zudem die angeschlagenen Florian Blohm, Onur Ulusoy, Andreas Langer und Arafat Akyil auszufallen. Trotzdem fordert Kohfahl vier Punkte aus den beiden anstehenden Partien: "Damit hätten wir eine gigantische Halbserie gespielt."

Der SV Eichede hat das im Prinzip schon geschafft, 31 Punkte und Rang drei bedeuten für den Aufsteiger nach 14 Spieltagen noch immer Blickkontakt zur Spitze. "Wir haben bisher mehr erreicht als uns zugetraut wurde, natürlich guckt man da auch schon mal nach ganz oben", sagte Trainer Hans-Friedrich Brunner. "Aber vor allem geht es darum, uns dort zu etablieren, wo wir jetzt sind." Die größte Gefahr, die an diesem Sonnabend (14 Uhr, Aubrook) beim TSV Klausdorf droht, ist wohl die, den Tabellenzehnten zu unterschätzen. Zudem ist die Liste der Ausfälle mit René Wasken, Jacob Rienhoff, Kevin Kranik, Christian Biermann und Markus Venz noch immer lang.

Erstaunlich ruhig verlief die Woche beim SV Preußen Reinfeld, das 0:1 im Kellerduell der Verbandsliga Süd-Ost beim TSV Siems hat erst einmal keine Folgen. Für Unmut sorgt zwar, dass Emre Gülünoglu den Klub in der Winterpause wohl in Richtung SV Türkspor Bad Oldesloe verlassen wird, "ansonsten aber macht die Mannschaft nach wie vor trotz allem einen gefestigten Eindruck", sagte Trainer Matthias Krienke. Gleichwohl ist der Druck groß vor dem Heimspiel des Tabellenvorletzten gegen den SV Heringsdorf (Sonntag, 14 Uhr, Bischofsteicher Weg), für das Krienke womöglich seinen wochenlang verletzten Stürmer Timo Kutschke erstmals wieder aufbietet. Trotzdem fordert der Trainer Verstärkungen: "Unabhängig von Timos Comeback müssen wir einen echten Torjäger holen", sagte er.

Reinfeld wird aller Voraussicht nach in der Abstiegszone überwintern, der VfL Oldesloe will diesem Schicksal mit einem Auswärtssieg gegen das Schlusslicht GW Siebenbäumen entgehen (Sonntag, 14 Uhr, Auf der Hufe). "Es wird wohl ein Geduldsspiel", sagte Trainer Reinhard Lindtner und warnte vor den gefährlichen Kontern des Gegners. Die ungleich schwierigere Aufgabe steht aber wohl dem TSV Bargteheide bevor, der am Sonntag (14 Uhr, Am Uhlenbusch) Gast des Tabellenzweiten Breitenfelder SV ist - dem Ex-Klub von Stürmer und Co-Trainer Jan Klötzner.

Für Trainer Thomas Wachsmann vom Bezirksligaklub Barsbütteler SV ist es schon vor der Partie beim SV Curslack-Neuengamme II die perfekte Woche, er wurde am Mittwoch zum ersten Mal Vater. Gern würde er Töchterchen Clara nach der Partie am Sonntag (14 Uhr, Gramkowweg) vom ersten Sieg seit vier Spielen erzählen. Dass Orhan Baskir und Saloum Njie wieder zur Verfügung stehen, verbessert die Voraussetzungen. Der sogar seit fünf Runden sieglose Ortsrivale Willinghusener SC muss den Ausweg aus seiner kleinen Krise gegen den Spitzenreiter SC Vier- und Marschlande suchen (Sonntag, 14 Uhr, Am Sportplatz).