Herren starten in ihre erste Regionalliga-Saison. Vor dem 1. Kieler HTC zu landen, würde der Mannschaft von Trainer Florian Führer schon zum Klassenverbleib reichen.

Ahrensburg. Florian Führer hat sich so manches Mal zusammengesetzt in den vergangenen Wochen mit Manager Ole Breckling, Mannschaftsführer Jan Breckling und dessen Stellvertreter Philipp Klahn, "Schlachtplan entwerfen" nennt der Trainer diese Treffen vor dem Start in die Hallenhockey-Regionalliga Nord. Das Ergebnis fasste Jan Breckling in nur einem Satz zusammen: "Kiel hinter uns lassen", sagte er, damit wäre das Soll für den Aufsteiger THC Ahrensburg schon erfüllt.

Es hat ein bisschen etwas Historisches, wenn die Stormarner an diesem Sonntag (17 Uhr, Am Tonteich) auswärts gegen den TTK Sachsenwald die Saison eröffnen, noch nie hat der Verein in der Dritten Liga gespielt. Führer hat im Klub so etwas wie Aufbruchstimmung ausgemacht. Es werde zurzeit geprüft, wie eine Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten hergestellt werden könne, und für die Heimspiele wird die Mannschaft erstmals ein kleines Hallenheft erstellen, für das mit Malte Jansen einer der Spieler verantwortlich ist. "Wir wollen diesen Aufstieg nutzen, um auch in der Stadt noch ein bisschen mehr auf uns aufmerksam zu machen", sagte Jan Breckling, "immerhin gibt es bei uns Spitzenhockey zu sehen."

Der Kapitän ist einer der Ur-Ahrensburger, ist den Weg mitgegangen von der Ersten Verbandsliga über die Oberliga in die Regionalliga. "Wir haben einen Wandlungsprozess durchgemacht von einer ambitionierten Freizeit- hin zu einer leistungsorientierten Mannschaft", sagte er, verbunden ist das auch mit einem erhöhten Aufwand für die Spieler - sie müssen zum einen mehr trainieren, zum anderen statt ausschließlich ins Hamburger Stadtgebiet nun auch nach Bremen, Hannover und Kiel reisen.

Das Hockeyteam also trägt den Vereinsnamen hinaus aus den Stadtgrenzen in vier Bundesländer und fühlt sich gut gerüstet, nachdem vergangene Woche in einem Testspiel ein 13:8-Sieg über den Marienthaler THC (Zweite Bundesliga) glückte. "Wir werden uns in den Punktspielen aber noch auf ein wesentlich höheres Tempo einstellen müssen als wir es kennen", sagte Führer, er fordert höchste Konzentration und Disziplin. "Wir müssen jede Sekunde hellwach sein, mannschaftlich geschlossen auftreten", sagte er. "Wenn jeder genau das tut, was er soll, werden wir den Klassenverbleib schaffen."

Der Trainer muss die Aufgabe allerdings ohne neues Personal bewältigen und zittert um Nils Engler, dessen Dienst im Krankenhaus für die ersten Wochen zwar mit dem Spielplan abgestimmt ist. Nach der Weihnachtspause droht der Leistungsträger jedoch aus beruflichen Gründen auszufallen. Ein spektakulärer Transfercoup ist geplatzt, weil Führers Überredungskünste nicht ausreichten, seinen Bruder Till vom Club an der Alster (Erste Bundesliga) zur Rückkehr nach Ahrensburg zu bewegen. "Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben", so der Coach.

Breckling forderte, der THCA müsse sich nun "auf diesem Niveau etablieren", eine große Herausforderung für den Neuling. Bleibt noch die Sache mit dem 1. Kieler HTC: Jahrelang zweite Kraft im Land, wollen die Ahrensburger den Spieß nun umdrehen, sowie es ihnen im ersten Teil der Oberliga-Feldsaison schon gelungen ist. Lassen sie den Schleswig-Holstein-Rivalen erneut hinter sich, bleiben sie automatisch drittklassig - in dieser Saison wird es nur einen Absteiger geben.