30:36 beim Norderstedter SV ist für die Mannschaft von Trainer Labs die dritte Niederlage hintereinander.

Ahrensburg. Wenn es nicht läuft, dann sind in vielen Mannschaften die Routiniers gefordert. Auch die Handball-Männer des Ahrensburger TSV haben erfahrene Spieler in ihren Reihen. Doch was die derzeit zeigen, reicht bei weitem nicht, um das Team aus dem Leistungstief zu holen. So unterlagen die Schützlinge von Trainer Tilo Labs auch beim Norderstedter SV mit 30:36 (14:18). Es war die dritte Niederlage in Folge, damit bleiben die Ahrensburger in der Oberliga auf Rang acht.

Zwei Beispiele: Der erfahrene Linksaußen Markus Fraikin war mit fünf Treffern zwar zweitbester Schütze seiner Mannschaft - allerdings vergab der 37-Jährige im zweiten Durchgang auch mehrere klare Torgelegenheiten. Und der frühere polnische Nationalspieler Roman Judycki (38) hat sich bisher noch nicht als die erhoffte Verstärkung erwiesen. "Die Qualität der einzelnen Spieler meiner Mannschaft ist da", sagte Labs - allein sie verstecken dies aktuell eindrucksvoll.

Nach einer 6:5-Führung (11. Minute) gerieten die Gäste mit 6:10 in Rückstand (16.). Anschließend wuchs der Rückstand zwischenzeitlich bis auf sieben Treffer an. Ein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war nicht erkennbar, dabei verfügt der Gegner nach Einschätzung von Labs über nicht mehr Niveau als seine eigene Mannschaft. "Wir haben unglaubliche Schwächen im Abschluss gezeigt. Eine gewisse Verunsicherung ist da bei meinen Spielern. Sie haben Probleme mit Stresssituationen", sagte der Coach der Stormarner.

Sehnsüchtig blickten die Ahrensburger auf das Team des Gastgebers, in dem die beiden früheren ATSV-Spieler Thiago Santos und Christoph Stukenbrock groß aufspielten und zusammen 15 Tore erzielten. Auf der Gegenseite war Rückraumspieler Christoph Palder im Angriff lange auf sich allein gestellt. Nach seiner Magen-Darm-Erkrankung war er mit neun Treffern gleich wieder bester Werfer. Hoffnung macht das Comeback von Spielmacher André Peter, der acht Wochen nach seinem Mittelhandbruch ein gutes Auge bewies, vier Tore erzielte und seine Gefährlichkeit in Eins-gegen-Eins-Situationen andeutete. Labs: "Er verfügt über Klasse, die uns weiterbringt."

Was bleibt, ist die löchrige Abwehr. Dabei boten die Torleute Alexander Rath und Raphael Orth mit zusammen 18 Paraden eine ordentliche Leistung. Doch dem Gegner wird es mit einfachen Toren nach Gegenstößen und zu passivem Defensivverhalten oft zu leicht gemacht. Die Konsequenz: Mit 205 Gegentoren stellen die Ahrensburger zusammen mit dem AMTV die zweitschwächste Defensive der Liga.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Danny Farell, Robin Hoth, Christoph Reetz, Ingolf Gonschorek (je 2), Philipp Köhler (2/2), Christoph Strubel und Roman Judycki (je 1).