Im Heimspiel gegen Flensburg 08 vertritt der 18-Jährige zum dritten Mal den verletzten Schlussmann Markus Venz.

Steinburg. Die Bilder des Tages zeigten immer die gleiche Szene an diesem Sonntag im Mai 2009, Fußballspieler in Feierlaune, eine Party in Rot und Weiß: Meisterjubel beim SV Eichede nach dem Titelgewinn in der Verbandsliga Süd-Ost, Sektdusche für den Trainer, die Mannschaft tanzt im Kreis, macht mit den Fans die "Welle". Ein ganz normales Fußballfest also, an dessen Ende nur eine Frage offen blieb: Wer nur war dieser Unbekannte, der sich auf fast jedes Foto gedrängt zu haben schien?

Der Mann heißt Marian Draguhn, damals Kapitän der Eicheder A-Jugend und spätestens seit zwei Wochen gar nicht mehr so unbekannt, seit seiner Premiere in der Schleswig-Holstein-Liga. Zweimal hat der 19 Jahre alte Youngster, von Beruf Auszubildender zum Maurer, den verletzten Stammtorwart Markus Venz bisher ersetzt, er ist noch ohne Gegentreffer. Eine Serie, die er an diesem Sonntag (14 Uhr, Ernst-Wagener-Stadion) im Heimspiel gegen Flensburg 08 fortsetzen will.

Draguhn ist ein Mann der Emotionen, vor allem auf dem Platz. "Privat kann ich auch mal der ruhige Typ sein, aber in den 90 Minuten im Strafraum werde ich ein anderer Mensch", sagt er. Bei seinem Debüt gegen den Itzehoer SV (3:0) zeigte er noch ein paar Unsicherheiten, gegen den ETSV Weiche Flensburg (1:0) vor einer Woche dann einen tadellosen Auftritt. Jetzt also Flensburg 08, zwölf Tore in den vergangenen beiden Spielen, "das wird eine harte Prüfung für die Abwehr und mich", sagt Draguhn.

Trainer Hans-Friedrich Brunner bescheinigt dem nur 1,80 Meter langen Schlussmann das Potenzial, Druck auszuüben auf Venz, einen echten Konkurrenzkampf zu führen. Doch der Weg zum Stammplatz ist weit, das weiß auch Draguhn. "Erfahrung und Cleverness fehlen mir noch", sagt er, "aber ich gebe Gas im Training, biete mich an." Das Spiel gegen Flensburg hat er vor Augen, im Hinterkopf den Höhepunkt des Winters: Ein Sieg am Sonntag würde fast sicher die Qualifikation für die Hallen-Landesmeisterschaften bedeuten.

Träume beim SVE, Sorgen hingegen bei den Klubs der Verbandsliga Süd-Ost, ihnen steht das Wochenende der Kellerduelle bevor. Ganz besonders gilt das für den SV Preußen Reinfeld, am Sonntag (14 Uhr, Krummer Weg in Lübeck) beim direkten Konkurrenten TSV Siems ist für den Tabellenvorletzten die Zeit der Ausreden vorbei. "Wir müssen alles in die Waagschale werfen, 90 Minuten Vollgas geben, statt zu jammern", sagte Trainer Matthias Krienke. Er kann in den kommenden Wochen auf Thimo Beeck setzen, der ehemalige Mannschaftskapitän kehrt von den Altherren ins Ligateam zurück.

Der Elfte VfL Oldesloe steht gegen den Zwölften WSV Tangstedt am Sonnabend (14 Uhr, Travestadion) vor einer nicht minder wichtigen Aufgabe, der Respekt vor allem vor Torjäger Oliver Hirschlein ist groß. Der Routinier hatte beim 1:3 gegen die Wilstedter im Kreispokalwettbewerb alle Tore der Gäste erzielt, diesmal will Coach Reinhard Lindtner ihm einen Sonderbewacher auf die Füße stellen. Wie dem VfL droht auch dem TSV Bargteheide, der am Sonntag (14 Uhr, Sportzentrum) RW Moisling empfängt, der Sturz Richtung Abstiegszone.

Dem FC Voran Ohe (Landesliga Hamburg) fehlt im Gastspiel bei Einigkeit Wilhelmsburg (Sonntag, 14 Uhr, Dratelnstraße) voraussichtlich der erkrankte Florian Tank. Der Verteidiger hatte zuletzt beim 2:0 gegen den SC Schwarzenbek nach fünf Spielen die Torflaute des Tabellenelften beendet.

Der Barsbütteler SV will in der Bezirksliga Hamburg mit einem Sieg bei Atlantik 97 (Sonnabend, 14 Uhr, Marie-Henning-Weg) zum Sprung an die Tabellenspitze ansetzen, Trainer Yilmaz Güclü vom Ortsrivalen Willinghusener SC fordert von seiner Mannschaft beim Heimauftritt gegen den punktgleichen FSV Geesthacht (Sonntag, 14 Uhr, Am Sportplatz) Wiedergutmachung für das 3:7-Fiasko gegen Spitzenreiter SV Nettelnburg-Allermöhe.