Diese Szene wird noch ein Nachspiel haben: Norman Habenicht, Verteidiger des TuS Hoisdorf, wurde nach eigener Aussage in der 89. Minute des Spiels der Fußball-Kreisliga Stormarn beim TSV Bargteheide II von einem Zuschauer ins Gesicht geschlagen.

Ahrensburg. Die Platzherren hatten nach einem angeblichen Foul von Habenicht an Sören Eggers im Hoisdorfer Strafraum vehement Elfmeter gefordert, doch die Pfeife des Unparteiischen Klaus Janssen (FSG Südstormarn) blieb stumm. Daraufhin rannte ein Anhänger der Bargteheider auf das Spielfeld und schoss den Ball weg.

Habenicht: "Ich fragte ihn: 'Brennst Du?'" Statt einer Antwort habe er einen Handkantenhieb erhalten. "Das habe ich in 34 Jahren noch nicht erlebt. Ich überlege ernsthaft, ob ich noch weiterspiele", sagte Habenicht. Der Hoisdorfer habe nach dem Vorfall einen "Dröhnschädel" und sei drei Tage krankgeschrieben. Er wolle auf jeden Fall Anzeige erstatten.

Der Schiedsrichter brach die Partie anschließend beim Stand von 1:1 ab. Hoisdorfs Trainer Matthias Albrecht bestätigte Habenichts Schilderung und geht jetzt davon aus, dass die Partie zugunsten seiner Mannschaft gewertet wird. Bargteheides Coach Frank Witte will von der Attacke nichts mitbekommen haben: "Ich habe keinen Schlag gesehen. Der Abbruch war unnötig. Aus meiner Sicht hätte man weiterspielen können."

Das Spitzenspiel des SSV Pölitz gegen den SV Eichede II hätte noch eine Stunde länger dauern können, ein Tor gegen die abwehrstarken Steinburger wäre dem Spitzenreiter selbst dann nicht gelungen. "Wir waren spielerisch klar besser", so der Pölitzer Sprecher Jens-Peter Ehrlich. Die Gäste bedankten sich bei ihrem starken Keeper Daniel Kersbaum, der sich mit vielen Paraden auszeichnete.

Wie man Tore schießt, demonstrierte der SV Timmerhorn-Bünningstedt bei seinem 9:0 (2:0) gegen den Rümpeler SV. "Der Gegner hat sich allerdings kaum gewehrt", relativierte Trainer Sven Schmechel das Ergebnis. Auch Rümpels Sprecher Torsten Schmitz gab zu, dass der Tabellenvorletzte derzeit nicht in der Lage sei, in der Kreisliga mitzuhalten: "Uns fehlen mit Michael Spitzmacher, David Sindt und Daniel Springburg drei wichtige Leute. Ich hoffe, sie kehren bald in die Mannschaft zurück."

Das bisherige Schlusslicht FSG Südstormarn feierte mit dem 3:0 (2:0) beim SV Türkspor Bad Oldesloe bereits seinen zweiten Sieg hintereinander. Oldesloes Trainer Gökhan Akdemir erwies sich als fairer Verlierer: "Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Bei uns fehlten Moral und Kampfgeist."

Fehlenden Einsatz konnte man dem SSC Hagen indes nicht vorwerfen. "Man hat gespürt, dass wir unbedingt gewinnen wollten", sagte Trainer Georg Jobmann. So traf Jan-Niklas Danger trotz 20-minütiger Unterzahl gegen den SC Union Oldesloe kurz vor Schluss noch zum 2:1-Sieg. Ein spätes Siegtor gelang auch dem TSV Trittau gegen den SV Hammoor. "Schade, dass der aufopferungsvolle Kampf meiner Mannschaft nicht belohnt wurde", sagte Gästetrainer Andreas Schewski.

"In einer ganz schwachen Partie hat die Mannschaft gewonnen, die cleverer war." So brachte Trainer Jörg Röricht den 3:1-Sieg seines SV Hamberge beim SSV Großensee auf den Punkt. Dass bei den Gastgebern Stammtorwart Frank Sobotke fehlte, wollte Coach Stefan Grau nicht als Ausrede gelten lassen: "Ersatzmann Sebastian Färber hat seine Sache gut gemacht."