Der Beinahe-Aufstieg in die Verbandsliga Süd-Ost 2008, Kreispokalsieger und dann im Landespokalwettbewerb auf großer Bühne gegen den VfB Lübeck 2009, nun das Ende der Festtage für den VfL Tremsbüttel.

Zarpen/Tremsbüttel. Pokal-Aus diesmal schon im Viertelfinale, in der Fußball-Kreisliga Stormarn abgeschlagen hinter der Spitzengruppe, so war der 6:0 (2:0)-Triumph am elften Spieltag beim TSV Zarpen schon so etwas wie ein Schritt aus einer Mini-Krise.

Es ist die Saison der Probleme für die Grün-Weißen, deutlicher als in dieser Partie hätten sie das nicht zeigen können. Vier Torhüter stehen für die beiden Herrenmannschaften zur Verfügung, keiner von ihnen konnte in Zarpen spielen: Stammkraft Björn Babick fehlt voraussichtlich noch drei Wochen wegen eines ausgekugelten Fingers, Michael Wagner aus dem Tremsbütteler B-Klassenteam wegen Verdachts auf Kreuzbandriss wohl noch viel länger, Reservist Manuel Brandt lag mit Fieber im Bett, Routinier Sönke Schölermann war aus privaten Gründen verhindert. Mit Tobias Kruse musste dann ein Feldspieler zwischen die Pfosten, viel zu tun bekam er aber nicht in einem Spiel, das erst chancenarm und später einseitig verlief.

"In der ersten Halbzeit hatten wir so unsere Schwierigkeiten", sagte VfL-Trainer Günter Schmidt, "nach der Pause haben wir die Tore dann sehr sehenswert herausgespielt." Schatten auf der ordentlichen Vorstellung: Patrick Brockmöller sah wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte. Schmidt nahm ihn hinterher in Schutz. "Er ist ein sehr ruhiger Spieler, und wenn er sich zu so etwas hinreißen lässt, muss zuvor einiges anderes auf dem Platz passiert sein", sagte er.

Die Zarpener waren deprimiert nach der deutlichen Pleite. "Es ist, als hätten wir die Seuche an den Hacken", sagte Trainer Michael Lüer. Wechseln konnte er mangels Alternativen nicht, mit seinem Sohn Yannik und Frederik Warncke mussten sich zwei Akteure trotz Verletzungen durchbeißen. Die Euphorie des Aufstiegs ist längst verflogen. Lüer: "Wir haben ja noch nicht ein einziges Mal mit der Stammformation aus der vergangenen Saison spielen können."

Die Misserfolge wirken sich auf die Moral aus, nach dem dritten Gegentreffer erlahmte die Gegenwehr, nur einen Punkt beträgt der Vorsprung der Mannschaft auf die Abstiegszone noch. "Unser Ziel, der Klassenverbleib, ist aber noch nicht in Gefahr", sagte Lüer. "Wir können ja nicht die ganze Saison über ein solches Verletzungspech haben wie im Moment."