Die Leistungen am neunten Spieltag der Fußball-Kreisliga Stormarn gerieten in den Hintergrund, alles blickt nach vorn auf den kommenden Sonntag: SSV Pölitz gegen SSC Hagen Ahrensburg, Erster gegen Zweiter, die beiden einzigen ungeschlagenen Mannschaften im Duell.

Ahrensburg. "Solche Spiele sind das Salz in der Suppe", sagte SSC-Coach Georg Jobmann, "die ganze Kreisliga redet darüber."

Vorfreude also auf ein Gipfeltreffen, auf das sich die beiden Kontrahenten gegen starke Widersacher gut vorbereitet zeigten. Ahrensburg behauptete sich mit 2:0 gegen den VfL Tremsbüttel, der seine Position im Verfolgerfeld damit verlor und als Achter ins Tabellenmittelfeld abrutschte. "Phasenweise war das richtig guter Fußball", sagte Jobmann.

Der Gegner diskutierte derweil wie kürzlich die deutsche Nationalmannschaft vor dem WM-Qualifikationsspiel in Moskau gegen Russland über den Platz. "Auf Kunstrasen zu spielen, ist schon ein kleiner Unterschied", sagte VfL-Coach Günter Schmidt. Carsten Holzmüller und Dominik Bergmann-Salge fehlten ihm, sie haben Sorge, sich auf dem Untergrund Bänderverletzungen zuzuziehen, der Ausfall beispielsweise von Jan Petersen (gesperrt) schwächte die Mannschaft zusätzlich.

Pölitz behauptete sich beim einstigen Titelkandidaten SV Timmerhorn-Bünningstedt mit 1:0, Hans-Hermann Lampe traf mit einem Dropkick in den Winkel zur Entscheidung (42. Minute). "Die spielen halt wie ein Tabellenführer", sagte Timmerhorns Trainer Sven Schmechel respektvoll, ihm fällt es schwer, jetzt noch an den Titel zu glauben: "Bei zwölf Punkten Rückstand muss man daran erst einmal nicht mehr denken." Zumal nach wie vor längst nicht alles so läuft am Schäferdresch, wie Schmechel es sich vorstellt: "Wenn vor einem solchen Spitzenspiel nur acht Leute beim Training sind, fehlt es auch ein bisschen an der Einstellung."

Alles spricht vom SSC Hagen und von Pölitz, der Mann des Spieltags aber trägt das Trikot des Tabellendritten SV Eichede II und heißt Jakob Nienhaus. Fünfmal traf der Stürmer, vor der Saison von der FSG Südstormarn gekommen, beim 6:1-Auswärtssieg gegen den SSV Großensee und zeigte eine überragende Leistung, ebenso wie Paul Jürgensen als viermaliger Vorbereiter. Ähnlich torhungrig wie die Steinburger zeigte sich diesmal nur der SC Union Oldesloe: Der 5:0-Sieg über den stark ersatzgeschwächten SV Hammoor soll für den Tabellenneunten ein erster Schritt aus der Krise sein.

So weit ist die FSG Südstormarn lange noch nicht, der sieglose Tabellenletzte verlor auch das Derby gegen den neuen Vierten TSV Trittau mit 1:2. Auf beiden Seiten fehlten die Trainer wegen Urlaubs, sie verpassten einen wacker kämpfenden Außenseiter und einen Gastgeber, für den die Partie zu einem Geduldsspiel wurde. Sören Caliebe brach erst in der 55. Minute mit einem Kopfballtreffer den Bann, "am Ende war der Sieg verdient, weil wir die klar besseren Chancen hatten", sagte Trittaus Ligaobmann Maik Augustin.

Bewegung in den Abstiegskampf brachte der SV Türkspor Bad Oldesloe, dessen zweiter Saisonsieg mit 3:1 über den Rümpeler SV einen Sprung auf Rang elf bedeutete - vorbei auch am TSV Zarpen, der die wohl bitterste Niederlage des Spieltags kassierte: Beim 1:2 gegen den TuS Hoisdorf gelang Tim Niemeyer das Siegtor erst in der fünften Minute der Nachspielzeit. "Wir haben einfach zu viele Chancen vergeben", sagte TSV-Trainer Michael Lüer, "aber warum der Schiedsrichter so lange hat spielen lassen, ist für mich nicht nachvollziehbar." Während alles nach Pölitz schaut am kommenden Sonntag, hat der Aufsteiger ein ähnlich brisantes Duell vor sich: Abstiegskampf pur auswärts gegen den Tabellenvorletzten Hammoor.