Am Ende blieben die Schmerzen, Holger Rochow sprach es aus. “Das sind Punktverluste, die wehtun“, sagte der Manager des Oststeinbeker SV am ersten Abend der Saison, an dem keine rechte Partystimmung aufkommen mochte am Meessen.

Oststeinbek. Ein bisschen Applaus aus Höflichkeit, mehr hatten die sonst so fröhlichen Fans nicht übrig nach dem 1:1 (1:1) gegen den VfL Lohbrügge im Aufsteiger- und Nachbarschaftsduell der Fußball-Oberliga Hamburg.

Selbst Florian Blohm stapfte eher mürrisch vom Feld, er hatte eine dieser kleinen Geschichten des Fußballs geschrieben, doch niemand sprach nun mehr darüber. Dabei verlangte das 37-Sekunden-Tor des Außenverteidigers - so früh hatte der OSV in der Oberliga nie zuvor getroffen - nach Aufklärung, wie der Ball tatsächlich ins Netz gekommen war. Blohm klärte auf: Mit der Sohle hatte er der Kunststoffkugel nach einem Freistoß von Michael Weiß die entscheidende Wendung gegeben.

Es war ein kurioser Treffer, und auch der Ausgleich kam auf ungewöhnliche Weise zustande. Man muss wohl sagen, dass es letztlich ein Eigentor von Guido Stendel war, jedenfalls fälschte der Oststeinbeker Abwehrmann den ersten Torschuss Lohbrügges, abgegeben von Ricardo Nunes, entgegen der Laufrichtung von Schlussmann Frederik Gößling ab (16. Minute).

Was dann kam, war nicht eben beste Unterhaltung für die 235 Zuschauer, "es war ein Drecksspiel, ein Fehlpassfestival", sagte OSV-Trainer Stefan Kohfahl. Seine Mannschaft, für die Ivan Sa Borges Dju nach fünf Minuten völlig frei vor Torwart Marcel Boll das 2:0 vergeben hatte, verlor den Faden gegen kampfstarke Gäste, die Stormarner wurden dabei wohl auch zum Opfer ihres Verletzungspechs. In allen Mannschaftsteilen fielen wichtige Leute aus, hinten Jeremy Boakye (Zerrung), im Mittelfeld Felix Römhild (krank), vorn Gökhan Cihan (Schulter ausgekugelt). "Ohne Felix und Gökhan fehlte unserem Spiel die Kreativität", sagte Kohfahl.

Es hätte dann noch viel schlimmer kommen können, sogar die stolze Serie von fast zweieinhalb Jahren ohne Heimniederlage geriet ein wenig in Gefahr. Diese Schmerzen immerhin ersparte sich der OSV, und am Freitag schon gegen den USC Paloma soll wieder Partystimmung herrschen in Oststeinbek.

Oststeinbeker SV: Gößling - Akyil, Stendel, Besic, Blohm - Günaydin (41. Ildir), Weiß, Ulusoy, Polat - Gottschling (56. Braesen), Sa Borges Dju (87. Demir).