Fünf Spiele, fünf Siege - die Mannschaft von Trainer Sven Buntfuß ist noch immer ohne Gegentor.

Trittau/Pölitz. Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl gibt es auch aus Trittau erste Hochrechnungen, mit Politik haben sie nur am Rande zu tun. Man könnte vielleicht sagen, dass Carsten Holst gelegentlich taktiert wie ein Kanzler oder Minister, statt klare Sätze zu sprechen, im Kern aber geht es um Fußball. In den Umfragen vor Saisonbeginn hatten viele den TSV Trittau als Geheimfavoriten der Kreisliga Stormarn genannt, Trainer Holst als Prognose 50 Punkte ausgerufen. Nach dem 0:2 (0:0) gegen den SSV Pölitz und insgesamt vier Spielen steht die Mannschaft mit zwei Siegen und zwei Niederlagen nun doch nur im Mittelfeld, mit einer Zwischenbilanz, die für die Abschlusstabelle auf gerade einmal 45 Zähler hindeutet.

Regiert wird die Liga von den Pölitzern, deren fünfter Sieg im fünften Spiel nach wie vor Rang eins bedeutet, noch immer ohne Gegentor. "Gegen eine solche Mannschaft kann ich mit einer Niederlage leben", sagte Holst, "wir haben vollkommen zurecht verloren, weil wir in vielen Bereichen einfach noch zu unerfahren sind." Die Abwehr der Gastgeber ließ den Spitzenreiter immerhin fast eine Stunde lang verzweifeln, bis Torben Wetendorf das Bollwerk mit einem Freistoß vom linken Strafraumeck aus überwand. "Es wird nicht oft vorkommen, dass wir derart chancenlos sind", sagte Holst, und nein, er sehe das 50-Punkte-Ziel lange noch nicht in Gefahr. Schon heute Abend auswärts gegen den SV Türkspor Bad Oldesloe soll das Team wieder auf den richtigen Kurs lenken.

In Pölitz sind Libero Matthias Liebe und die Manndecker Jan Sommerfeld und Rolf Bock die Helden der Stunde, reihum ragen sie Woche für Woche aus der Mannschaft des Titelkandidaten heraus. "Es ist aber auch so, dass die Mischung im Moment einfach stimmt", sagte SSV-Sprecher Jens-Peter Ehrlich, "auch die Reservisten sorgen stets für frischen Wind, wenn sie eingewechselt werden."

Trainer Sven Buntfuß gab seinen Schützlingen zwei Tage frei nach dem fünften Sieg, einmal richtig ausspannen. Im Umfeld aber ruht die Arbeit nie, "wir müssen sehen, dass wir die jungen Leute unter Kontrolle halten, dass alle auf dem Teppich bleiben", sagte Ehrlich. Mit Hochrechnungen halten sie sich in Pölitz früh in der Saison übrigens lieber zurück und sagen nur, was ohnehin wahrscheinlich ist. Ehrlich: Wir werden irgendwann das erste Tor kassieren und auch mal ein Spiel verlieren."