Generalprobe für die die deutsche Meisterschaft: Akribisch hatte sich Julia Mestern auf den Geländeritt der Vielseitigkeitsprüfung vorbereitet.

Es war der erste Start nach dem Schreck von Aachen, dem Aus beim CHIO sechs Wochen zuvor, als der Hannoveraner ein Eisen verloren hatte. "Ich habe mir die Wege besonders genau eingeprägt, um es ihm mit einem Fehler nicht zusätzlich schwer zu machen", sagte Mestern, aber all ihre Sorgen stellten sich dann als unbegründet heraus. Zuverlässig wie immer machte Schorsch seinen Job, seine Reiterin war erleichtert: "Es ist wichtig zu wissen, dass er mit diesem Erlebnis umgehen kann, dass er keinen Schaden genommen hat."

Nach Dressur, Geländeritt und Springen stand Schorsch dann mal wieder im Mittelpunkt, Applaus für den Sieger: Platz eins mit 39,80 Minuspunkten vor Mannschafts-Olympiasieger Andreas Dibowski und Fantasia (44,10). Die Generalprobe für die deutschen Meisterschaften in anderthalb Wochen in Schenefeld also ist gelungen. "Dort wollen wir noch einmal angreifen", sagte Mestern vor ihrer ersten DM-Teilnahme.

Marina Köhncke (RV Badendorf), in Bad Harzburg mit Calma Schelly Siebte, verzichtet in diesem Sommer auf die deutschen Meisterschaften und reist stattdessen zum Weltcup-Finale, das am kommenden Wochenende in Strzegom (Polen) ausgetragen wird. "Dort lief es im vergangenen Jahr mit Rang vier sehr gut für mich, und es ist einfach ein traumhaftes Turnier", sagte Köhncke. "Darauf habe ich die ganze Saison über hingearbeitet." Für die Olympia-Teilnehmerin von Sydney 2000 soll es der Höhepunkt und zugleich der Abschluss der Saison werden.

Mestern sattelt in Schenefeld auch ihr zweites Pferd Hamlett, mit dem sie in Bad Harzburg nach dem 46. Platz in der Dressur noch auf Rang 13 vorgestoßen war. Auf der Geländestrecke blieb der Wallach ebenso wie im Springparcours fehlerfrei.