Der Verteidiger und der eingewechselte Stürmer treffen erst in der Schlussphase zum 2:0-Sieg beim SV Bergedorf-West.

Oststeinbek. Irgendwie sahen sie alle rot an diesem Abend auf rotem Grand: rote Stutzen, rote Hosen, rote Ärmel - zwei Mannschaften fast im Einheitslook. Wer nicht genau hinschaute, passte schon mal zielgenau zum Gegner, und die erschwerten Bedingungen auf dem kleinen Spielfeld am Friedrich-Frank-Bogen mögen am Ende auch ein Grund gewesen sein, dass niemand beim Oststeinbeker SV klagen wollte über die durchwachsene Vorstellung eine Woche vor dem Punktspielstart in der Oberliga Hamburg. Es ist ja auch noch mal alles gut gegangen, 2:0 (0:0) beim Kreisligaklub SV Bergedorf-West, die Stormarner stehen in Runde zwei des Oddset-Pokalwettbewerbs.

Kein Anlass also für Schwarzmalerei, und doch ist das Pensum für die Saisonvorbereitung noch nicht erfüllt, das machte Stefan Kohfahl deutlich. Ein für Mittwoch geplantes Testspiel gegen die A-Junioren des FC St. Pauli sagte der Coach ab, "wir werden lieber dreimal trainieren diese Woche, noch an unseren Standards feilen". Es sind die entscheidenden Tage der Bewerbungsphase auf die Plätze in der Stammelf. "Ein, zwei Leute sind in Bergedorf durch den Test gefallen", sagte Kohfahl ohne Namen nennen zu wollen, "es wird noch Änderungen geben."

Das Casting - so nennt Kohfahl die Auswahl des Kaders für die neue Saison - hat indes auch zwei endgültige Opfer gefordert. Bahram Bahrami zählt nicht länger zum Aufgebot, ebenso Dennis Lohmann, der künftig für den Barsbütteler SV kickt. Im Gegenzug, so Kohfahl, habe sich Verteidiger Mateo Naucke vom Heikendorfer SV (Schleswig-Holstein-Liga) für einen Wechsel zum OSV entschieden.

Auch ohne Naucke war die Abwehr in Bergedorf so etwas wie das Prunkstück der Elf, Jerry Boakye und Lars Schmitz in der Innenverteidigung verdienten sich die besten Noten - gegen eine Mannschaft freilich, die kein Maßstab sein darf für Oststeinbek. Einen Torschuss nur brachte der Gegner zustande, das war eine ziemliche Bogenlampe aus 45 Metern. Der Ball krachte auf die Querlatte, eine Schrecksekunde für den Favoriten.

Was sich auf der anderen Seite des Platzes abspielte vor dem Kasten des ehemaligen Barsbütteler Schlussmanns Danny Schultz, bezeichnete Kohfahl später als "teilweise ein Scheibenschießen". Zum Zeitpunkt des ersten Treffers lief bereits die Schlussphase, mancher der 100 Zuschauer träumte schon von der Sensation, da ging Onur Ulussoy im Strafraum zu Boden - Elfmeter, Rechtsverteidiger Florian Blohm trat an, 1:0 (79. Minute). Kohfahl selbst leitete dann das entscheidende zweite Tor ein, er nahm Michael Weiss und Maksim Alilujev vom Feld - und brachte mit Ismail Polat und Manuel Demir Vorbereiter und Vollstrecker des 2:0 (86.).

Generalprobe gelungen, der Ernstfall tritt für den Aufsteiger am kommenden Sonntag ein, beim traditionsreichen SV Lurup an der Flurstraße. Die Hamburger spielen übrigens gern mal - genau, in Rot.