Knapp eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel setzen sich die Stormarner im Finale souverän durch.

Oststeinbek. Thüringer, Schinkenwurst, Frikadellen, dazu Senf oder eine von drei Sorten Ketchup, niemand hat gezählt, was alles über die Theke ging in einer Woche Fußball satt. Geschmeckt hat es allen vorzüglich, eine preiswürdige Leistung der vier freundlichen Damen vom Grill, meint Turnierchef Christian Gronauer. Zustimmender Applaus, als er dem Team am Imbissstand als Dank einen Pokal überreicht. Mit seiner Grillbude, das sagen viele hier, gehört der Oststeinbeker SV schon zur Hamburger Spitzenklasse.

Mit dem Fußball ist das noch so eine Sache, wenn der Oberliga-Aufsteiger auch den ersten Titel der Saison Mitte Juli bereits in der Tasche hat. 4:0 gegen den SC Europa im Finale des eigenen Vorbereitungsturniers um den 1. First-Reisebüro-Cup, die Mannschaft zeigte viele gute Ansätze und siegte verdient. "Für meinen Geschmack waren wir heute allerdings zu statisch", sagte Trainer Stefan Kohfahl. Um keinen Preis wollte er den klaren Sieg überbewerten gegen eine Landesliga-Elf, sie sich im Umbruch befindet.

Knapp eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt am kommenden Freitag in der ersten Oddset-Pokalrunde beim SV Bergedorf-West aber hat der OSV seine extremen Leistungsschwankungen vom Beginn der Saisonvorbereitung abgelegt. "Ich habe viel gewechselt, trotzdem sind wir nicht eingebrochen", stellte Kohfahl zufrieden fest, und in der Innenverteidigung scheint sogar der diesmal verhinderte Leistungsträger Jerry Boakye ersetzbar zu sein. Von den Neuzugängen bestätigte vor allem Arafat Akyil die guten Eindrücke der vergangenen Wochen.

Ganz hinten ist Frederik Gößling Ruhepol und Dirigent zugleich, er ist ein Torwart, der Preise sammelt. Hamburgs Schlussmann des Jahres war er vorher schon, beim Heimturnier wurde er von den Trainern der teilnehmenden Klubs ebenfalls ausgezeichnet. Und mit Gökhan Cihan kam auch der Torschützenkönig vom OSV, siebenmal traf der Stürmer in vier Partien, im Finale erzielte er das 1:0 (40. Minute). Akyil (45.), Manuel Demir (50., Foulelfmeter) und der starke Felix Römhild (89.) erledigten den Rest.

Oststeinbeks zweiter Mannschaft (Kreisliga) war mit dem Einzug ins Spiel um Platz drei eine kleine Überraschung gelungen, zum ganz großen Coup gegen Hamm United FC reichte es dann nicht - keine Chance beim 0:6 gegen die Landesliga-Elf. Der Barsbütteler SV aber beendete das Turnier mit einem Erfolgserlebnis, das 10:9 nach Elfmeterschießen gegen den von vielen als Bezirksliga-Titelkandidaten gehandelten MSV Hamburg brachte der Mannschaft Rang fünf und viel Lob vom Trainer ein. "Das war unser bestes Testspiel", sagte Thomas Wachsmann.

Einzige kritische Anmerkungen blieben die mangelhafte Verwertung der guten Möglichkeiten und das späte Gegentor in der 88. Minute zum 2:2-Endstand nach regulärer Spielzeit. Zuvor hatten Saloum Njie nach exzellenter Vorarbeit von Philipp Trinh (25.) und André Tschichholz (72.) den BSV zweimal in Führung geschossen. Für Barsbüttel war es bereits die Generalprobe, schon im nächsten Spiel geht es um die Wurst: Am kommenden Sonntag im Pokalwettbewerb beim SV Bergstedt.