Mit Enttäuschungen weiß Nadja Käther inzwischen umzugehen, sie wirkte gefasst nach ihrem schwarzen Tag.

Ahrensburg. "Das ist frustrierend, aber ich hatte schon so viele Höhen und Tiefen in diesem Jahr, da stecke ich das auch noch weg", sagte sie. Schleswig-Holsteins beste Weitspringerin hat ihre letzte Chance auf die Qualifikation für die Junioren-Europameisterschaften auf besonders bittere Weise verpasst: Bei den nationalen Titelkämpfen in Ulm schied sie nach drei ungültigen Versuchen sang- und klanglos aus.

Es war eine Millimetersache beim ersten Sprung auf mehr als 6,30 Meter, mit der Fußspitze nur trat Käther über. Sie musste dann trotzdem alles riskieren in den beiden folgenden Durchgängen, ein Sicherheitssprung hätte für das Finale nicht gereicht. Eine Woche nach ihrer persönlichen Bestleistung (6,37 Meter) bei der Junioren-DM hielt Käther dem selbst auferlegten Druck nicht stand. "Ich muss daran arbeiten, mein Können konstant abzurufen", sagte die 20-Jährige. Sie überlege, in Zukunft mit einem Mentaltrainer zusammenzuarbeiten.

Unterstützung aber erhält sie vor allem auch von Helge Schwarzer, dem Hürdensprinter aus Hamburg, der genau weiß, wie sich ein verkorkster Wettkampf anfühlt. Die beiden Athleten sind neuerdings ein Paar, und weil es für Schwarzer in Ulm ungleich besser lief als für Käther, hat sie nach der verpassten EM-Teilnahme zumindest eine Reise zu den Weltmeisterschaften in Berlin im August fest eingeplant - als Tribünengast, um Schwarzer anzufeuern.