Stephan Koch vom RFV Trittau trainiert auf dem Sängerberg für die entscheidende Sichtung der Pony-Zweispänner.

Trittau. Für Stephan Koch geht es vom 16. bis 19. Juli in Minden-Kutenhausen nicht nur darum, zum dritten Mal hintereinander deutscher Meister bei den Pony-Zweispännern zu werden. Der Fahrsportler des RFV Trittau möchte sich zudem erstmals in seiner Karriere für die Weltmeisterschaften qualifizieren, die Mitte August in Greven (Nordrhein-Westfalen) ausgetragen werden. Dafür sind die nationalen Titelkämpfe die vierte und entscheidende Sichtung.

Bislang scheint Koch auf einem guten Weg zu sein: Er gewann zweimal, wurde einmal Sechster. "Ich wage im Moment aber keine Prognose, wie meine Chancen stehen, zumal sich die Bundestrainer bislang nicht in die Karten schauen lassen und noch nicht einmal gesagt haben, nach welchen Gesichtspunkten der oder die Fahrer ausgewählt werden", sagte Koch.

Selbst in den nach den Wettkämpfen vom Verband in "FN-aktuell" veröffentlichten offiziellen Berichten steht wenig Konkretes. Nach der dritten Sichtung im ostwestfälischen Herford wurde Cheftrainer Ewald Meier zum Beispiel so zitiert: "Die Fahrer, die hier ganz vorn dabei waren, gehören mit Sicherheit zu den möglichen Kandidaten für die WM. Aber wir wissen ja noch nicht einmal, wie viele wir überhaupt mitnehmen."

Koch: "Einige Konkurrenten versuchen sich darin, zwischen den Zeilen zu lesen." Daran mag sich der Trittauer jedoch nicht beteiligen. "Ich wäre natürlich gern in Greven dabei, sehe das aber relativ entspannt und will mich nicht unter Druck setzen. Ich kann nur mein Bestes geben und muss dann hoffen, dass es am Ende für die Nominierung reicht." Urlaub hat Koch, der als Techniker bei einem in Kaltenkirchen ansässigen Brandschutzunternehmen arbeitet, vorsorglich schon einmal eingereicht.

Ein kleiner Fehler kann den Traum von der WM-Premiere jedoch schon zunichtemachen. Koch: "Wir müssen in Minden drei schwierige Prüfungen absolvieren, da kann viel passieren." Wie Ende Mai in Biblis, als er im Geländefahren vom Kurs abkam, zwischenzeitlich sogar aussichtslos auf den zehnten Platz zurückfiel und sich dann noch auf Rang sechs vorarbeitete.

Koch kann sich aber darauf verlassen, der beste Dressurfahrer von allen zu sein. Seit mehr als einem Jahr hat er in dieser Teildisziplin nicht mehr verloren. Ausschlaggebend für den Sieg in der kombinierten Wertung ist in der Regel jedoch das Hindernisfahren (auch "Kegelfahren" genannt). Koch: "Wie es dort läuft, ist oft tagesformabhängig."

Dennoch trainiert Koch diese Disziplin derzeit auf dem Sängerberg bei Trittau, wo seine Eltern einen kleinen Hof gepachtet haben, besonders intensiv. Seine drei Ponys Braakmoor Clowny Clark, Braakmoor Conan und Olivin Diabolo werden dort jeden Tag nach der Arbeit mindestens noch eine Stunde lang bewegt. Koch: "Im Prinzip kann man jetzt mitten in der Saison aber nicht mehr viel bewirken. Da geht es nur noch darum, die Pferde fit und gesund zu halten."