Charlotte Bauer hat ihren Tagesablauf umgestellt seit dem Triumph von Flensburg vor drei Wochen, alles ist jetzt auf dieses eine Datum ausgerichtet bei ihr.

Barsbüttel. An diesem Sonntag sind Europameisterschaften im Triathlon in Holten (Niederlande), morgens um 8.30 Uhr schon starten die Juniorinnen, und wenn alles optimal läuft, hat die Stemwarderin eine Stunde später den Titel in der Tasche.

Charlottes Vorbereitung war wieder hochprofessionell, so wie vor einem Jahr, als sie völlig überraschend bei ihrem ersten großen Triathlonwettkampf deutsche Meisterin wurde. Der Frühsport, sagt sie, mache ihr nichts aus. "Ich habe seit der Qualifikation in Flensburg zu entsprechenden Zeiten trainiert, meinen Biorhythmus darauf eingestellt", so die 18-Jährige. Sechsmal ist sie bislang zu einem Triathlon angetreten, immer war sie als Erste im Ziel. Eine Bilanz, mit der sie auch im siebten Rennen ihrer jungen Karriere zumindest zu den Medaillenanwärterinnen zählen dürfte.

Die Konkurrentinnen aber sind schwer einzuschätzen, Charlotte und Trainer Constantin Depmeyer liegen nur wenige Informationen vor. "Beim Schwimmen dürfte ich ganz vorn dabei sein, mit ein oder zwei anderen das Feld dominieren", sagt die Stormarnerin - früher war sie Leistungsschwimmerin, ist bei deutschen Jugendmeisterschaften gestartet. Was danach passiert? Bis auf eine Ausnahme ist Charlotte auf dem Rennrad ihren Konkurrentinnen stets davongefahren, doch auch wenn sie in der Gruppe die Wechselzone erreichen würde, hätte sie gute Chancen. Im vierköpfigen deutschen Team jedenfalls ist sie die schnellste Läuferin. Ein Sieg der Schülerin wäre dennoch eine Überraschung, sie gehört zum jüngeren der beiden startberechtigten Jahrgänge. "Irgendwo in Europa wird es schon eine geben, die mich bei einer internationalen Meisterschaft plattmacht", sagt sie, "vor allem die Athletinnen aus Großbritannien gelten als sehr stark."

In Holten sind zwei weitere Stormarnerinnen dabei, sie haben sich für die Altersklassen-EM angemeldet. Stefanie Mohr (W 20) aus Ammersbek geht mit der Empfehlung einer Silbermedaille bei den deutschen Meisterschaften über die olympische Distanz an den Start, Anke Lakies (VfL Oldesloe; W 40) hat in dieser Saison mit DM-Bronze sowie EM-Silber im Duathlon sogar schon zweimal zugeschlagen.