Zum zwölften Geburtstag einen Pokal, Kaja Wittkowski hätte sich das schöner nicht ausmalen können. Sie ist eines der “Crazy Girls“, diesen Namen haben sich die Basketball-Mädchen des Ahrensburger TSV selbst gegeben.

Ahrensburg. - Dabei sind sie gar nicht verrückt, "es sind eher höllische Mädels", sagt Trainer Wolf-Rüdiger Rohloff. Höllisch erfolgreiche Mädels.

Hamburger Vizemeister in der Altersklasse U 12 hinter dem SC Rist Wedel, nun Sieger des 31. Watoto-Turniers vor heimischem Publikum, Ahrensburgs Nachwuchs muss sich neue Herausforderungen suchen. "Die Spiele hätten ruhig etwas spannender sein dürfen", sagte Rohloff, einmal gab es ein 50:16 für sein Team, die anderen Begegnungen waren nicht viel knapper. Mitte Juni fährt die Mannschaft deshalb nach Göttingen, 100 Klubs treten dort gegeneinander an, "da werden wir dann hoffentlich besser vergleichen können, wie unsere Leistung einzuschätzen ist", so Rohloff. Mit den Auswahlspielerinnen Kaja Wittkowski und Mirja Beckmann sowie Lilli Stenzel, dem größten Talent im Team, werden sich die Stormarnerinnen wohl kaum verstecken müssen.

Vor einem Jahr hat der ATSV zum ersten Mal selbst einen Titel gewonnen, diesmal waren es mit Rohloffs U-12- und den U-10-Mädchen der Trainer Sabine Lütjens und Tobias Gerling schon zwei. Hinter dem Erfolg steckt System, das neue Jugendkonzept des Klubs greift. "Wir haben 60 Spielerinnen in den Altersklassen U 12 und jünger, so viele wie kein anderer Verein im Hamburger Verband", sagt Rohloff. Tendenz steigend.

Um die Bedingungen weiter zu verbessern, hat sich auf Anregung der Abteilungsleitung und der Trainer ein Förderverein gegründet. An Verkaufsständen traten die Mitglieder auf dem Watoto-Turnier erstmals auf, mit Aktionen wie dieser wollen sie Geld einnehmen für den Basketball-Nachwuchs. Für 12 Euro Jahresbeitrag kann jeder dabei sein, doch nicht nur finanzielle Hilfe, auch tatkräftige Unterstützung ist gefragt. Die Ziele reichen von der Anschaffung von Trainingsmaterial bis zur Unterstützung finanziell benachteiligter Kinder und Jugendlicher. Aber die Basketballer denken auch an andere, wieder geht ein Teil des Turniererlöses an das kenianische Patenkind der Abteilung. Seit Jahren schon finanziert der Verein dem 16-jährigen Brian Njuguna den Schulbesuch.

Sportlicher Höhepunkt der beiden Spieltage war das U-10-Finale der Mädchen, erst in der Verlängerung setzten sich die Ahrensburgerinnen gegen den SC Alstertal-Langenhorn durch. Eine Medaille gab es am Ende aber für jede Spielerin, egal welchen Platz sie mit ihrer Mannschaft belegt hatte. "Die Kinder sind so stolz, die gehen damit sogar ins Bett", sagte Lütjens.

Auch bei Rohloffs höllischen "Crazy Girls" war der Jubel groß, ihnen prophezeit der Coach eine erfolgreiche Zukunft bis hin in das Damen-Regionalligateam. "Sie sind charakterstark und sozial, halten fest zusammen", sagt er, noch ein wenig wichtiger sind für ihn aber Fleiß und Ehrgeiz der Mädchen: "Wenn ich mich im Training umdrehe, kann ich mich trotzdem darauf verlassen, dass sie die Übung konzentriert weitermachen."