Der VfL Oldesloe hat seinen Forderungen nach einem Fußball-Kunstrasenfeld auf dem Exer erneut Nachdruck verliehen.

Bad Oldesloe. - "Spätestens in zwei Jahren muss gebaut werden. Das ist die Vorstellung des Vereins", sagte Vorstandsmitglied Dieter Thom und verwies auf die Ergebnisse eines von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachtens. Das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS) hatte dabei einen Mehrbedarf unter anderem an Fußballplätzen ermittelt.

Auslöser für jüngste Diskussionen war der schlechte Zustand des Rasenfelds im erst vor zwei Jahren grundsanierten Travestadion. Vermutungen der Fußballer, die Ursache könne eine defekte Dränage oder ein zu sandiger Untergrund sein, wies Bürgermeister Tassilo von Bary zurück. "Das Problem ist die hohe Nutzung des Platzes", sagte er der Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblattes. Hubert Woelki, Leiter der Leichtathletik-Abteilung des VfL Oldesloe, hatte kürzlich allerdings auch eine örtliche Überschwemmung der Laufbahn beklagt.

Das Rasenfeld glich zuletzt stellenweise eher einer Morastlandschaft und war in einem deutlich schlechteren Zustand als vor der teuren Stadionsanierung. Große Unebenheiten ließen die Verletzungsgefahr für die Spieler steigen. "Wir sind mehr als unzufrieden mit der Situation und fragen uns, wie es soweit kommen konnte, dass man einen so desolaten Platz hatte", sagte Thom. Von Barys Aussagen zu den Ursachen wollte er nicht kommentieren, womöglich auch, um das Verhältnis zur Verwaltung nicht zu belasten. "Sollte es tatsächlich an der hohen Nutzung liegen, zeigt das ja nur einmal mehr, wie groß der Bedarf an weiteren Plätzen ist und wie dringend wir den Kunstrasen auf dem Exer brauchen", sagte Thom.

Die Anlage solle dann im Gegensatz zum jetzigen Grandplatz auf dem Exer eine Umzäunung erhalten, um dort auch Punktspiele austragen zu können. So könnten zugleich die vor zwei Jahren neu gebauten Leichtathletikanlagen im Travestadion endlich besser genutzt werden. Der VfL Oldesloe hatte die Ausrichtung der Kreismeisterschaften im Hammerwurf an den Verband zurückgeben müssen, weil die Sportgeräte im Rasen so tiefe Löcher gerissen hätten, dass die Fußballer ihren Spielbetrieb hätten unterbrechen müssen. Jetzt in der Sommerpause ist der Platz wegen der jährlichen Pflegearbeiten gesperrt.

In Sachen Kunstrasen ist von Bary mit den Vereinsverantwortlichen ganz auf einer Linie. "Wir brauchen diesen Platz, und ich bin dafür, es möglichst auf dem Exer zu machen", sagte er. Hoffnungen auf eine schnelle Umsetzung kann er den Fußballern in Zeiten der Wirtschaftskrise aber nicht machen. "In diesem Jahr werden wir es rein finanziell nicht hinkriegen", so von Bary, "und danach müssen wir eine Prioritätenliste aufstellen, denn mit der Sanierung von Umkleidehäusern und dem Neubau einer Dreifeldhalle gibt es im Sportbereich noch viel zu tun."