Das “i-Tüpfelchen der Saison“, so nennt Hochspringer Marcel Roßberg die deutschen Leichtathletikmeisterschaften der Erwachsenen, ist gesichert für den 20-Jährigen vom Ahrensburger TSV - nach einer perfekten Dramaturgie für alle, die mitgefiebert haben.

Ahrensburg. - Er hatte ein paar ziemlich verkorkste Auftritte gehabt, nun war ihm nur noch diese eine Chance bei den Landesmeisterschaften von Schleswig-Holstein in Büdelsdorf geblieben. 2,08 Meter waren gefordert als Qualifikationsnorm, doch als die Latte bei 2,03 Meter schon zweimal fiel, schien alles vorbei für den Sparkassen-Auszubildenden. Am Ende schaffte er dann doch eine Punktlandung, und obwohl er an seiner drei Jahre alten persönlichen Bestmarke von 2,11 Meter scheiterte, reichte es zum Titel.

"Von den Trainingsleistungen her wusste ich immer, dass eine solche Höhe locker drin ist", sagte Roßberg. "Ich glaube, das war jetzt nur ein erster Schritt." Dem Erfolg schließt sich für ihn eine lockere Trainingswoche an bis zu den deutschen Juniorenmeisterschaften in Göttingen, er hat sich ziemlich verausgabt: Sonst meist nur im Hochsprung am Start, landete er diesmal zudem im Weitsprung und mit neuer persönlicher Bestzeit über 100 Meter jeweils auf Rang vier.

An eine wie seine Vereinskameradin Nadja Käther reichte er damit nicht heran, die Lehramts-Studentin kehrte mit drei Titeln und einer Silbermedaille zurück. Im Weitsprung, ihrer Spezialdisziplin, kam sie immerhin auf 6,12 Meter. Das ist von ihrer Bestleistung noch gut 20 Zentimeter entfernt, die Ahrensburgerin wertete den Wettkampf aber als gutes Signal. "Ich hatte ein ziemliches Tief", sagte sie, "jetzt habe ich den Kopf wieder frei und fühle mich gut." Für die 20-Jährige geht es in Göttingen um eine Medaille und auch noch um die Qualifikation zur U-23-EM in Litauen. Gefordert sind dafür mindestens 6,40 Meter.

Mit zwei Titeln im Kugelstoßen und Diskuswurf überraschte in Büdelsdorf der B-Jugendliche Gerrit Nau vom TSV Trittau. Pech hatte erneut die diese Saison bereits dreimal disqualifizierte Mädchenstaffel des SV Großhansdorf: Platz zwei war zwar ein Erfolg. Weil die Zeitnahme in dem Rennen ausfiel, verpasste das Quartett jedoch erneut die DM-Qualifikation.