Reinfeld lässt im Nachholspiel gegen Breitenfelde erneut beste Chancen aus und muss nach dem 0:3 weiter zittern.

Reinfeld

Christian Rönnfeld verlor die Beherrschung, für einen Moment ließ er seinem Frust freien Lauf. Der Torwart des SV Preußen Reinfeld rannte aus seinem Strafraum, damit auch auf der anderen Seite des Spielfelds jeder hören konnte, was er zu sagen hatte. "Ihr steht da fünf Meter vor der Kiste und kriegt das Ding nicht rein, das kann doch wohl nicht wahr sein", brüllte Rönnfeld dann, und als er sich beruhigt zu haben schien, setzte er doch noch einmal an: "Das ist ja zum Kotzen!"

Jedes Wort stimmte, alle wussten das im Stadion am Bischofsteicher Weg, trotzdem hätte Trainer Matthias Krienke auf derlei Gefühlsausbrüche beim 0:3 (0:0) im Nachholspiel gegen den Breitenfelder SV lieber verzichtet. "Wir müssen jetzt besonnen bleiben, das ist das Wichtigste", sagte er. "Am Sonntag ist das nächste Spiel, wir haben bis dahin keine Gelegenheit, solche Dinge aufzuarbeiten."

Im Abstiegskampf der Fußball-Verbandsliga Süd-Ost liegen die Nerven blank beim SV Preußen, vier Spieltage vor dem Saisonende ist die Mannschaft noch immer nicht gerettet. Fünf Punkte Vorsprung auf AKM Lübeck, vier auf den TSV Bargteheide, eines der drei Teams wird nach der Sommerpause in der Kreisliga einen Neuanfang starten müssen.

Krienkes Hoffnung, schon vor dem direkten Duell mit AKM Lübeck am 24. Mai in Sicherheit zu sein, dürfte sich kaum erfüllen, ein Sieg an diesem Sonntag (15 Uhr, Dr.-Julius-Stinde-Straße) beim auf Rang acht stehenden Aufsteiger TSV Lensahn wäre eine große Überraschung. "Wir müssen alle Kräfte bündeln für dieses eine Spiel gegen Lübeck. Wenn wir das gewinnen, sind wir durch", sagte der Coach.

Auch ein Unentschieden gegen Breitenfelde wäre ein großer Schritt in Richtung Rettung gewesen, doch der noch vor der Halbzeitpause wegen Knieproblemen ausgewechselte Torjäger Timo Kutschke, Emre Gülünoglu, Gent Zeka, Torben Döhring und Timo Mastrini vergaben zwingende Tormöglichkeiten. "Wir waren dran, hier einen Punkt mitzunehmen, aber dafür muss man auch mal seine Chancen nutzen", sagte Krienke.

So wie die Breitenfelder, für die Torben Tybussek in der 54. Minute per Kopf traf. Abwehrchef Matthias Beeck wollte noch retten, erwischte den Ball jedoch erst hinter der Linie. Marco Heidensohn, gerade eingewechselt, sorgte mit seinem ersten Ballkontakt für die Vorentscheidung (74. Minute) und traf in der Nachspielzeit zum Endstand.

In Lensahn drohen beim SV Preußen neben Timo Kutschke Neuzugang Erik Rannow (Verdacht auf Oberschenkelzerrung) sowie erneut die angeschlagenen Falk Rosin und Oliver Heinemann auszufallen.

SV Preußen Reinfeld: Rönnfeld - M. Beeck - Mehlfeld, Tobias Kutschke - Zeka, Mastrini, Döhring, Sindi, A. Kutschke, Rannow (46. Kübler) - Timo Kutschke (43. Gülünoglu).