Seine Stimme klang rau, er habe aber nicht einmal eine Kopfschmerztablette gebraucht, sagte Hans-Friedrich Brunner.

Steinburg - Der Fußballtrainer hat den SV Eichede wieder zu Stormarns Nummer eins gemacht - am Tag nach dem Verbandsliga-Titelgewinn und der Meisterparty sprach er mit Abendblatt-Mitarbeiter Sören Bachmann über seine Pläne für die Schleswig-Holstein-Liga.

Hamburger Abendblatt:

Herr Brunner, Ihr erstes Heimspiel in Eichede Ende der vergangenen Saison war ein 1:10-Debakel, Sonntag gab es mit 8:0 gegen AKM Lübeck den höchsten Sieg Ihrer Amtszeit. Was hat sich in der Zwischenzeit verändert?

Hans-Friedrich Brunner:

Sehr viel. Die Mannschaft war damals im Tief, auch körperlich. Wir haben alles aufgearbeitet, mit einem neuen Team die Verbandsliga in Angriff genommen, auf junge Leute gesetzt. Alle, vom Physiotherapeuten bis zum Trainer der zweiten Herren, arbeiten jetzt sehr gut zusammen.

Abendblatt:

Das allein wird nicht reichen, um kommende Saison zu bestehen. Und man sagt, dass Naim Osmani eine Pause einlegen möchte und mit Nico Fischer ein Leistungsträger einen Wechsel zum VfB Lübeck erwägt.

Brunner:

Bei Naim steht fest, dass er nicht zu einem anderen Verein gehen wird. Es kommt vor allem darauf an, welche Probleme ihm seine Knieverletzung macht. Bei Nico hoffe ich, dass er sich für uns entscheidet. Lübeck bietet ihm womöglich nur einen Vertrag für die zweite Mannschaft an. Dann würde der Wechsel für ihn gar keinen Sinn machen.

Abendblatt:

Umgekehrt soll der SVE Interesse am Lübecker Fabian Kolodzick haben.

Brunner:

Wir suchen einen Stürmer, das ist richtig. Wir brauchen vier, fünf neue Leute, haben aber schon Christian Biermann vom VfL Oldesloe, Lars Zimmermann aus der Jugend von Eutin 08 sowie Marian Draguhn und Lennart Suhl von den eigenen A-Junioren verpflichtet.

Abendblatt:

Vor der Saison haben Sie einige Spieler aus dem Kader gestrichen, die damit nicht gerechnet hatten. Wird es dieses Jahr ähnlich kommen?

Brunner:

Konkret möchte ich dazu noch nichts sagen, aber wir werden Spielern erklären müssen, dass es für die Schleswig-Holstein-Liga nicht reicht.

Abendblatt:

Der Verein wirbt mit dem Slogan "Wohl der beste Fußball in der Region". Muss man das Wort "wohl" jetzt streichen?

Brunner:

Ja, das würde ich mir wünschen. Wir spielen den besten Fußball und sind auch vom Auftreten her ein würdiger Meister. Darauf bin ich stolz.