Man kann es niemandem Recht machen. Das dürfte die Schlussfolgerung der Politiker aus der Bauausschusssitzung in Reinbek sein.

Sprechen sie Michaelis nicht zu, den Betrieb auf die geforderten 30 Meter Höhe zu erweitern, läuft die Stadt Gefahr, einen wichtigen Steuerzahler zu verlieren. Auf der anderen Seite ziehen die Kommunalpolitiker den Zorn der Nachbarn in Schönningstedt auf sich, wenn sie die Zusage, den Bau auf 25 Meter zu begrenzen, brechen.

Der Druck ist von beiden Seiten groß. Was können die Politiker tun, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden? Einen Kompromiss schließen. Wenn alle das Gefühl haben, mit ins Boot geholt worden zu sein, muss niemand mit einem Gesichtsverlust aus der Sache herausgehen.

Wie ist das nun in der Realität umzusetzen? Dafür ist zunächst Transparenz wichtig. Politiker und Investor sollten das, was sie sagen, mit Daten belegen. Fakt ist, dass die Bürger vor vier Jahren gescheitert sind, die Bebauung gänzlich zu verhindern. Sie müssen nun damit leben, dass in ihrer Nähe ein sehr großes Gebäude gebaut wird. Nun wollen sie zumindest bei der Feinjustierung mitreden. Es geht dabei wohl kaum um die fünf Meter, um die gestritten wird. Vielmehr wollen sie in der Debatte ernst genommen werden.

Michaelis wiederum bekommt das Lager, das auch hätte verhindert werden können. Vor diesem Hintergrund sind fünf Meter weniger nicht nur ein Zugeständnis an die Bürger, sondern auch ein echter Kompromiss.