Bundesminister Peter Altmaier besucht die Otto-von-Bismarck-Stiftung in Friedrichsruh

Friedrichsruh. Virtuell sei er schon oft hier gewesen, erzählte Peter Altmaier. „Ich war schon einige Male als stiller Besucher im Internet an diesem Ort“, sagte der Minister im Kabinett von Angela Merkel. Jetzt endlich konnte er sich auch real in Friedrichsruh umsehen – die offizielle Mission machte es möglich. Denn als Chef des Bundeskanzleramts ist der 56 Jahre alte CDU-Abgeordnete auch für die fünf Politiker-Gedenkstiftungen des Bundes zuständig, die an Bundeskanzler Konrad Adenauer, Reichspräsident Friedrich Ebert, Bundeskanzler Willy Brandt und Otto von Bismarck erinnern.

Altmaiers erster Besuch im Amt galt dem Ältesten der fünf, Otto von Bismarck (1815–1898), dem 1996 als bislang letztem prägenden deutschen Politiker eine Stiftung gewidmet worden war. Der Minister bekannte, dass er sich schon seit Schule und Studium für den Eisernen Kanzler interessiere.

„Mir ist sehr daran gelegen, mir ein persönliches Bild vom Idealismus und dem Engagement zu machen, mit dem hier an der Erinnerungskultur gearbeitet wird – sowohl an der Werkausgabe wie auch im Hinblick auf den 200. Geburtstag Bismarcks, der 2015 gefeiert wird“, sagte Altmaier, nachdem er mit einem großen Bahnhof von Vertretern der Stiftung im ehemaligen Bahnhofsgebäude, wo heute die Otto-von-Bismarck-Stiftung zu Hause ist, empfangen worden war.

Altmaier erzählte, dass er die einschlägigen Bismarck-Biografien, etwa die von Lothar Gall oder Erich Eyck, gut kenne. Bismarck sei in seiner widersprüchlichen Größe und Komplexität eine faszinierende historische Figur. „Ich glaube, dass wir als Politiker von ihm noch immer lernen können. Bismarck hat zum Beispiel viel zum System der Sozialgesetzgebung beigetragen und auch zum deutschen Föderalismus – Themen, die uns noch immer beschäftigen. Es ist gut, die historischen Grundlagen dieser Fragen zu kennen.“

Altmaier sprach’s und zog sich in den nichtöffentlichen Teil zurück: eine Führung durch Museum und Mausoleum sowie Gespräche mit den Bismarck-Forschern. Gelegenheit für den Minister, ausnahmsweise mal selber nicht Antworten geben zu müssen, sondern Fragen zu stellen.