Bei der Ahrensburger Großveranstaltung kontrollieren die ATSV-Spieler die Karten

Ahrensburg. An diesen Jungs kommt keiner vorbei. So geradeaus, fit und konsequent wie die sind. Wer keine Eintrittskarte hat, hat keine Chance. „Es gibt immer Leute, die sich reinmogeln wollen“, sagt Marius Timm. „Die kennen dann angeblich jemanden oder wollen nur kurz den einen Titel hören.“ Und was sagt er dann? „Nein.“

Marius hat schon Erfahrungen bei der Ahrensburger Musiknacht gemacht. Sozusagen als Vorhut mit seinen Mitspielern Italo Cruse und Lennart Thunecke. In diesem Jahr rückt die gesamte Fußballtruppe an, um beim Einlass nach dem Rechten zu sehen. Weil für die Musiknacht nur das Beste gut genug ist, hat Veranstalterin Felizitas Thunecke die erste Herrenmannschaft des Ahrensburger TSV um Unterstützung gebeten – das Aushängeschild des Vereins. Und alle haben Ja gesagt.

23 junge Männer werden also bei der Musiknacht am 17. Mai ausschwärmen. Und so viele müssen es schon sein – bei 24 Konzerten an 17 Orten. Der größte Andrang wird bei der Eröffnung im HolzLand Wulf herrschen, wenn Inga Rumpf mit Musikern der Band BAP um 18Uhr loslegt. „Dann ist Alarm. Das wird tierisch voll“, sagt Felizitas Thunecke. So herrscht wie auf dem Platz Teamgeist: Zum Start in die Musiknacht laufen die Fußballer mit einer Achter-Mannschaft auf.

Kontrollieren ist das eine, Karten verkaufen und genau abrechnen ist das andere. Die Fußballer werden alles regeln, ohne großes Aufheben. Trainer Wolfgang Müller: „Die werden nicht in Trikots auflaufen. Die haben tatsächlich Jacketts im Schrank. Und die werden sie auch anziehen.“ Müller, den alle nur „Wolle“ nennen, trainiert die Mannschaft bereits im vierten Jahr. Wie er das macht? „Kompetent“, ruft einer von hinten. „Okay. Du darfst bei uns mitspielen“, kontert „Wolle“ mit einem Grinsen. Die Atmosphäre ist bestens. „Das ist ja das Tolle“, sagt Felizitas Thunecke ein. „Die Jungs übernehmen eine verantwortungsvolle Aufgabe.“ Die Kasse müsse stimmen. „Aber die machen das alles freundlich und charmant.“

Dass ein Ahrensburger Verein die Ahrensburger Musiknacht unterstützt, war die Idee der Veranstalterin. „Wir haben uns gefreut, dass man uns gefragt hat“, sagt Co-Trainer Jens Gohlke. „Die Kooperation ist gut für die Stadt.“

Derweil läuft der Countdown. „Noch 14 Tage“, sagt Felizitas Thunecke. Dann beginnt die Großveranstaltung, zu der wieder mehr als 2000 Gäste erwartet werden. „1000 Karten haben wir schon verkauft. So viele wie noch nie zu diesem Zeitpunkt.“ Die Nervenlage ist dennoch angespannt. „Ich kann schon zwei Wochen nicht mehr schlafen“, bekennt die Veranstalterin. 60.000 Euro kostet das Ereignis.

Gut, dass sie sich auf die Fußballer des ATSV verlassen. Sie werden genau hinschauen. Und zwar nicht auf den Bildschirm, um am 17. Mai das Endspiel im DFB-Pokal zu verfolgen. „Das geht nicht“, sagt einer. Sie hätten sich nun mal für die Musiknacht entschieden. „Wir werden uns ganz auf diesen Job konzentrieren.“ So sind sie, die Jungs: geradeaus, fit und konsequent.