Dirk Steenbock löst den Ahrensburger Axel Strehl ab

Ahrensburg. Dirk Steenbock ist der neue Kreisvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Stormarn. Der 51 Jahre alte Inhaber des Restaurants Braaker Krug wurde auf der Jahreshauptversammlung des Dehoga-Ortsverbands Ahrensburg vorgestellt. Steenbocks Vorgänger Axel Strehl gab den Posten nach sieben Jahren ab, weil er Anfang des Monats zum Präsidenten des Dehoga Schleswig-Holstein gewählt worden war. Strehl bleibt weiterhin Ortsvorsitzender in Ahrensburg.

Für Dirk Steenbock ist der Kreisvorsitz kein Neuland. Seit 27 Jahren engagiert er sich im Vorstand und war die vergangenen sechs Jahre Strehls Stellvertreter. Er war einer der Pioniere, die die Aktion „Stormarn kocht auf“ ins Leben gerufen haben. Sie soll in diesem Jahr zum siebten Mal Tausende Besucher in die Ahrensburger Innenstadt locken. Wie sein Vorgänger will Steenbock den Tourismus stärken. „Es gibt so viele schöne Ecken in Stormarn. Wir müssen das nur bekannt machen“, sagt er. Sein erstes Etappenziel ist, dass bei „Stormarn kocht auf“ dieses Jahr mehr als 20 Betriebe vertreten sind.

Bevor Strehl in seiner Rede Neuerungen im Gaststättengewerbe vorstellte, hatte er noch eine besondere Nachricht zu verkünden. Matthias Slaban, der im dritten Lehrjahr im Ahrensburger Park-Hotel ist, wurde bei den Landesjugendmeisterschaften zweitbester Koch.

Strehl sprach aber auch Kritisches an. So sorge eine neue EU-Verordnung dafür, dass bald alle Inhaltsstoffe eines Gerichts auf der Speisekarte aufgeführt werden müssten. „Das heißt, dass wir sogar in jeder Sauce, in der Zwiebeln, Sellerie, Möhren und so weiter verarbeitet sind, alle Zutaten kennzeichnen müssen“, sagte er. „Wie das dann aussehen wird, kann man sich ja vorstellen.“ Strehl kritisierte, dass dem Koch dadurch jede Menge Kreativität genommen werde. Dieser könne nicht einfach mal den Sellerie weglassen oder durch Zwiebeln ersetzen. „Das wird dann Kochen nach Standard“, sagte Strehl.

Ebenso sieht er die Einführung des Mindestlohns ab Januar 2015 nicht nur positiv. Zwar sei es für viele Arbeitnehmer ein Fortschritt, jedoch würden dadurch Lebensmittel teurer, weil beispielsweise die Erntehelfer mehr Geld kosteten. „Einen günstigen Mittagstisch für 5,90 Euro inklusive Getränk kann dann wohl kaum noch ein Betrieb anbieten“, sagte der 52-Jährige.

Um den Tourismus in Stormarn will sich Strehl auch weiterhin kümmern. „Es war ein kleiner, langsamer, mühsamer Aufbau, aber im Sommer findet eine Tourismus-Heirat mit dem Kreis Herzogtum Lauenburg statt, sodass wir dessen Kontakte mitnutzen können“, sagte er. „Es gibt viele Schätze, die noch nicht vermarktet werden.“ Zur Auflockerung präsentierte Strehl augenzwinkernd eine Idee für seine Heimatstadt: Führungen durch das denkmalgeschützte Ahrensburger Rathaus mit der Option, die Angestellten bei der Arbeit zu beobachten.