Behinderte sind beim Radrennen mit Hobbysportlern unterwegs. Weitere Begleitfahrer gesucht

Hamfelde. Beim Inklusions-Radrennen der Hermann Jülich Werkgemeinschaft rund um Hamfelde starteten knapp 170 Teilnehmer – fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Zum dritten Mal fuhren Menschen mit Behinderungen gemeinsam mit engagierten Amateursportlern vom Team Hamfelder Hof. „Es ist einfach ein großer Spaß für alle. Das hat sich wohl herumgesprochen“, sagt Anke Brammen, Leiterin der Werkgemeinschaft, die mehrfach behinderten Menschen ein Zuhause und Arbeitsplätze bietet.

Die Partnerteams starteten auf dem zwei Kilometer langen Rundkurs. Ehrenamtliche Streckenposten sorgten für Sicherheit und mit den vielen gut gelaunten Zuschauern für Anfeuerungsrufe. „Dieses Rennen bringt Leben nach Hamfelde“, so der stellvertretende Bürgermeister Holger Heitmann, der nach einer kurzen Begrüßung auch selbst in die Pedale trat. Dank der Unterstützung von Sponsoren standen zwölf unterschiedliche Fahrradmodelle von Paralleltandems über Laufräder und Trikes bis hin zu sogenannten Rollfietsen zur Verfügung. Mit diesen Spezialrädern können auch Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, an Fahrradtouren teilnehmen.

„Das Besondere ist, dass Behinderte mit Nichtbehinderten gemeinsam unterwegs sind, sie werden als Team bejubelt und kommen gemeinsam ans Ziel“, so Anke Brammen. Und das sei nicht nur für die Betreuten eine tolle Erfahrung, ergänzt Radsportler Holger Junge, der von Anfang an als Begleitfahrer dabei ist. „Die Freude spiegelt sich so deutlich in den Gesichtern wider, dass man eigentlich keine Worte braucht, um sich zu verständigen.“

Nach dem Ende des Rennens wurde jeder einzelne Radler mit einer Medaille ausgezeichnet. Stolz ließen sie sich von den Besuchern feiern und stärkten sich dann mit Würstchen, Frikadellen und Kuchen. Bei einer Tombola wurden hochwertige Gewinne verlost, die Band Die Bigelos aus Lütjensee sorgte für musikalische Stimmung, und für alle wurden Probefahrten auf den außergewöhnlichen Rädern angeboten. Am Ende war es ein kleines Dorffest.

„Diese Veranstaltung ist für alle ein Gewinn“, sagt Anke Brammen. Deshalb soll sie auch im nächsten Jahr wieder stattfinden. Und weil nach dem Rennen auch vor dem Rennen bedeutet, geht das Training nun wieder in die nächste Runde. Dazu sucht die Hermann Jülich Werkgemeinschaft Begleitfahrer, die regelmäßig mit einem behinderten Menschen auf Tour gehen möchten. Interessierte können sich bei Anke Brammen unter Telefon 04154/843845 melden.