Nach vermeintlich letzter Party wollen Vermieter und Betreiber weiter verhandeln. Seit mehr als 30 Jahren ist die Disco an der Großen Straße 43 eine Institution.

Ahrensburg. Rund 250 Partygäste waren gekommen, um die vermeintlich letzte Sause im "Le Disque" zu feiern. Der Ahrensburger Club war gut gefüllt am vergangenen Sonnabend. Denn schnell hatte sich herumgesprochen, dass es womöglich vorbei sein soll mit einem Stück Ahrensburger Nachtleben. Seit mehr als 30 Jahren ist die Disco an der Großen Straße 43 eine Institution. Jetzt fürchten viele das Aus.

"Über Generationen haben sich hier Leute kennengelernt, zusammen gefeiert", erzählt Martin Hoefling, Agenturinhaber von AhrensburgTV. 1978 hat Hoefling im "Le Disque" seine ersten Fotos geschossen, am Sonnabend mit dem Betreiber Bodo Geisler die, so hieß es, letzte "Le Disque"-Party gefeiert. Wirklich die letzte Party?

Nach Informationen der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn ist im Fall "Le Disque" noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Der Eigentümer des Gebäudes möchte sich offiziell noch nicht zur Zukunft des Clubs äußern. Offenbar ist aber das Aus für das "Le Disque" noch längst nicht endgültig beschlossen. Aus seinem Umfeld heißt es, dass die Verhandlungen mit Geisler noch nicht abgeschlossen sind. Geisler selbst hatte seinen Vertrag mit dem Immobilienbesitzer gekündigt, sich aber nach Informationen des Abendblatts eine Rückkehr offen gehalten.

Nach der Party am vergangenen Sonnabend fuhr Geisler in den Urlaub. Seitdem ist er für Abendblatt-Anfragen nicht zu erreichen.

Die Abschieds-Party hatte Bodo Geisler erst kurz vor Sonnabend öffentlich bekannt gegeben. Hoefling, der spontan dazu kam, berichtet von "rührenden" Szenen, tränenreichen Verabschiedungen und Gästen, die Geisler weinend um den Hals fielen. "Bodo und ich redeten den ganzen Morgen über alte Zeiten", so Hoefling. Um neun Uhr am Sonntag verließen die beiden letzten Gäste zusammen das "Le Disque".

In der Vergangenheit hatte es häufig Ärger mit Partygästen gegeben, die vor dem Club randaliert hatten. Das "Le Disque" diente jahrelang als Location für Vorfinanzierungspartys von Abiturienten. "Für die Kids ist die Schließung schade", sagt Martin Hoefling. "Wenn sie feiern wollen, müssen sie jetzt nachts mit dem Auto nach Hamburg fahren. Das ist vielleicht nicht die beste Alternative."

"Le Disque"-Betreiber Bodo Geisler hat seinen Schlüssel zwar schon abgegeben, in den nächsten vier Wochen aber soll noch einmal über die Zukunft des Clubs verhandelt werden.