Gemeindevertreter beschließen einstimmig. Eltern und Anwohner sind enttäuscht

Stapelfeld. Auf dem Sportplatz der Grundschule am Von-Eichendorff-Weg in Stapelfeld sollen 19 Einzelhäuser gebaut werden. Das haben die Gemeindevertreter am Montagabend einstimmig beschlossen. Damit beenden sie das monatelange Tauziehen um eine Änderung des Bebauungsplans. Die Entscheidung, die erst für 2014 erwartet wurde, stößt bei vielen Eltern sauer auf, und auch Anwohner sind enttäuscht. Die Gegner der Bebauung fühlen sich übergangen, sie hätten sich eine Einigung im Interesse aller gewünscht.

"Wir haben aber alle Stellungnahmen der Eltern und der Bürger bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt", sagt Bürgermeister Jürgen Westphal von der Wählergemeinschaft WGS. "Es gab zwar einige Einwände gegen die Änderungen des Bebauungsplans, zum Beispiel wegen Lärms und Beeinträchtigungen der Umwelt. Aber wir haben alles abgewägt und die Änderung des Bebauungsplans jetzt so beschlossen."

Anwohner hatten zuvor Sorgen geäußert, im Falle einer Bebauung würden sechs Eichen, eine Kastanie und eine Linde gefällt werden. Diesen Einwand kann Bürgermeister Westphal aber zerstreuen: "Das ist jetzt festgesetzt. Den Bäumen wird nichts passieren. Und auch für den Knick, der weg muss, wird die Gemeinde Ausgleich schaffen. Eventuell beteiligen wir uns später auch an einer Umgestaltung der Restfläche."

Aber die Eltern fühlen sich vor den Kopf gestoßen, da offenbar nur sehr wenige Einwände gehört wurden. "Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt", sagt Michelle Pucci, Schulelternbeiratsvorsitzende. Sie bedauert, dass "hier Politik gemacht und an den Bürger vorbei entschieden wird". Der Elternbeirat hatte zuvor 459 Unterschriften gegen die Änderung des Bebauungsplans in Stapelfeld gesammelt und 20 Stellungnahmen an das Amt Siek geschickt. "Es wäre einfach demokratisch gewesen, wenn man die 459 Unterschriften berücksichtigt hätte - wo es doch nur circa 800 Stimmberechtigte in Stapelfeld gibt."

"Bei der ganzen Aktion ist sehr viel hinter dem Rücken abgelaufen. Man hätte uns viel mehr fragen müssen", sagt ein Anwohner, der nicht namentlich genannt werden möchte "Was wir uns wünschen, wäre eine Bürgerversammlung. Ich glaube, es wäre im Interesse aller Stapelfelder, wenn wir uns wegen der Bebauung mal alle an einen Tisch setzen würden."

Sowohl Eltern wie alteingesessene Anwohner befürchten nämlich, dass zukünftige Anwohner von dem Geräusch spielender Kinder gestört werden. "Die Bebauung geht ja bis an den Schulhof", sagt Jutta Grot, Leiterin der Grundschule. "Und da ist Ärger programmiert." Bürgermeister Westphal sieht es gelassener: "Kinderlärm ist keine schädliche Umwelteinwirkung."