Erste Fuhren des königlichen Gemüses gestochen. Gute Nachricht für Feinschmecker: Die Preise bleiben konstant

Barsbüttel. Endlich ist es soweit, endlich hat die Saison begonnen. Sebastian Soltau sieht sich die gefüllten Spargelkisten an, die vor ihm stehen. "Gut gemacht, Jungs", ruft er seinen neun Saisonarbeitern zu, die gerade dabei sind, das Königsgemüse zu stechen. In jeder der fünf vor ihm stehenden Kisten liegen zehn Kilogramm Spargel. "Damit hätte ich vor einer Woche noch nicht gerechnet", sagt er.

Sebastian Soltau ist nur einer von 70 Spargelbauern in Schleswig-Holstein, die langsam aufatmen können. Im Kreis Stormarn fällt die Ausbeute noch recht unterschiedlich aus. Der Spargelhof Beeck rechnet erst ab nächster Woche damit, dass genügend Stangen gestochen werden können, um verkauft zu werden. Bei Bauer Doose ragen noch keine Spargelköpfchen aus der Erde. Das liege daran, dass ohne Wärmefolien auf den Dämmen gearbeitet wird. Der Spargel benötige dadurch längere Zeit zum Wachsen.

Der Erdbeerhof Glantz hat hingegen seit vergangenem Wochenende alle seine Verkaufstände in Hamburg und Umgebung geöffnet. Und auf dem Spargelhof Soltau wird seit vergangenem Montag kiloweise das Königsgemüse verkauft. "Wir haben die Saison nun offiziell eröffnet", sagt Soltau.

Wie teuer ist ein Kilogramm Spargel aber nun genau? Anders, als viele erwarteten nach dem langen Winter, ist der Preis nicht besonders hoch. An den mobilen Verkaufsständen des Spargelhofs Glantz bezahlen die Kunden zwischen 8.90 Euro und 9,90 Euro für ein Kilo Spargel.

Auf dem Spargelhof Soltau kostet ein Kilo Spargelbruch 4,95 Euro. Dünner Spargel kostet rund sieben Euro. Wer lieber dickeren Spargel isst, zahlt je nach Sortierung bis zu 10,40 Euro für ein Kilo.

Auch hohlen Spargel kann man in dem Hofladen der Soltaus erwerben. "Innerhalb des Dammes, wo der Spargel wächst, herrschen Temperaturunterschiede. Dann kann es passieren, dass er innen hohl wird", sagt Soltau. Und sogar grüner Spargel kann sowohl bei den Soltaus, als auch an den Verkaufsständen des Spargelbauern Glantz gekauft werden. "Teurer wird der Spargel auf keinen Fall", sagt Soltau. "Dies sind auch nur Tagespreise. In zwei Wochen wird es ein größeres Spargelangebot geben. Auch von der Konkurrenz. Dann sinkt der Preis. Angebot und Nachfrage regulieren den Markt."

Momentan ist Sebastian Soltau sehr zufrieden: "Wir haben sehnsüchtig auf die Spargelköpfe gewartet." Nun müsse das Wetter weiterhin trocken und warm bleiben. "Wenn der Spargel einmal angetrieben ist, wächst er normalerweise stetig weiter", sagt der Landwirt. Trotzdem sei es wichtig, dass in den nächsten Tagen nur wenig Niederschlag fällt. Insgesamt acht Hektar Spargelfläche besitzt er.

Jeden Morgen um 7 Uhr beginnen Sebastian Soltau und seine neun Saisonarbeiter damit, die Spargelstangen zu stechen. Die Erntehelfer aus Polen leben in Wohncontainern auf dem Spargelhof der Soltaus. "Ich kann nur wenige Wörter Polnisch. Die Arbeiter nur teilweise ein wenig Deutsch. Aber wir verständigen uns notfalls mit Händen und Füßen", sagt der Landwirt.

Dass die Spargelsaison in diesem Jahr wegen des langen Winters viel kürzer ist als in den vergangenen Jahren zuvor, stört den 35 Jahre alten Spargelbauern kaum. "Klar ist es ein kleines Dilemma. Aber so ist eben die Natur, damit muss man rechnen. Wir waren ja auch durch die letzten Jahre sehr verwöhnt", sagt Sebastian Soltau.