Polizei registriert etliche Unfälle bei rutschigen Straßen. ADAC mahnt zu erhöhter Vorsicht bei Schnee und EIs auf der Farbahn.

Ahrensburg. Dicke Schneeflocken und rutschige Straßen haben am Dienstagmorgen zu etlichen Unfällen sowie Verkehrsbehinderungen auf Autobahnen und anderen Straßen in Stormarn geführt. Allein zwischen 8.45 Uhr und 10.15 Uhr landeten mehrere Fahrzeuge im Straßengraben oder stießen mit anderen Autos zusammen. "Besonders schlimm war es an der Autobahnausfahrt Stapelfeld in Richtung Lübeck", sagt Sonja Kurz, Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg. Dort sei die Spur extrem glatt gewesen. "Gegen 9 Uhr sind dort zwei Autos zusammengestoßen", so Kurz. Ein Stau auf der Autobahn war die Folge. Gegen 10 Uhr stießen dort noch einmal vier Autos zusammen. Nach Polizeiangaben fuhr ein Autofahrer mit nicht angepasster Geschwindigkeit auf ein bremsendes Auto auf. Es entstand Sachschaden in Höhe von 14.000 Euro. Kurz: "Eine Person wurde auch leicht verletzt."

Weitere leichte Unfälle registrierte die Polizei auf der Hamburger Straße in Bad Oldesloe, auf der Trittauer Straße in Lütjensee, auf der Langeloher Straße in Brunsbek und auf der Hauptstraße in Stapelfeld.

Laut Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr in Lübeck waren 13 Räumfahrzeuge des Betriebs und noch einmal 17 von Lohnunternehmen im Einsatz. "Von uns waren 18 Mitarbeiter auf den Straßen und zudem drei bis vier Leiter in den Straßenmeistereien im Einsatz", sagt Britta Lüth, stellvertretende Chefin in der Behörde. Je nach Temperatur in der Umgebung sei Feuchtsalz oder ein Solegemisch gestreut worden. Lüth: "Für die Ladung der Streufahrzeuge sind die Einsatzleiter der einzelnen Straßenmeistereien verantwortlich." Man sei im 24-Stunden-Betrieb. "Die Frühmeldung kam um 3 Uhr, ab etwa 9 Uhr waren wir dann im Einsatz", sagt Britta Lüth.

"Die Autobahn-Meistereien sind weiter in Habachtstellung und können schnell reagieren", sagt Christian Schäfer, Leiter des Bereich Technik und Verkehr des ADAC Hansa in Hamburg. Er selbst habe von keinen größeren Behinderungen auf den Autobahnen in Stormarn gehört, so Schäfer. "Das war eine ganz normale Situation im Winter", meint Schäfer, der selbst täglich mit dem Auto zwischen Lübeck und Hamburg pendelt. Dennoch müssten die Autofahrer ihre Fahrweise anzupassen. "Ich rate den Autofahrern, auf der geräumten Spur zu bleiben", sagt Schäfer. Sie müssten auch mal zurückstecken und Geduld haben, wenn sie hinter einem Lastwagen führen. "Dann kann es sinnvoll sein, mit Tempo 80 hinter ihm zu fahren", erläutert er.

Schäfer empfiehlt, bei Schneemassen zwischen den einzelnen Fahrspuren auch möglichst auf einen Spurwechsel zu verzichten. "Das ist die beste Lösung." Er setze zudem voraus, dass die Autofahrer ihre Fahrzeuge der Witterung gemäß ausgerüstet hätten, sagt der ADAC-Mann. "Wer mit Sommerreifen unterwegs ist, der spielt nicht nur mit dem eigenen Leben."

Auch Polizeisprecherin Sonja Kurz weist darauf hin, dass jeder Autofahrer derzeit mit Schneefall rechnen müsse. "Davon darf eigentlich niemand überrascht werden", meint sie. Vor der Fahrt müsse jeder dafür sorgen, dass er freie Sicht habe. Berufspendlern rät sie, vor Fahrtantritt den Verkehrsfunk zu hören und mehr Zeit für den Weg zur Arbeit einzuplanen. Die Polizeisprecherin sagt: "Man sollte sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und notfalls lieber fünf Minuten zu spät ankommen."