"Schon wieder Bargteheide. Da ist ja wohl alles toll, toll, toll." Man kann den leicht genervten Unterton derer schon hören, die das Geschehen in Bargteheide mit leichter Verwunderung und einer Prise Neid kommentieren. Ja, schon wieder Bargteheide. Und das ist wirklich toll. Während andere Kommunen noch nicht einmal ein Klimaschutzkonzept beschlossen haben, hat Bargteheide schon vom Bundesumweltministerium die Zusage bekommen, die Einstellung des künftigen Klimamanagers der Stadt finanziell zu unterstützen. Und nun auch noch Wind-Energie. Und damit nicht genug, gleich noch ein Bürgerwindpark, der seinen Namen wirklich verdient.

Eine eigene Betreibergesellschaft mit Sitz in der Stadt zu gründen, die Bürger zu Investoren machen und auf ganzer Linie den Gewinn des Projektes selbst einzustreichen, ist clever und erholsam. Hier wird nicht alles klag-, ideen- und antriebslos fremden Investoren überlassen, die sich für die Stadt vermutlich am wenigsten und für den eigenen Profit am meisten interessieren. Dagegen ist zwar im Prinzip nichts einzuwenden. Wir brauchen unternehmerische Initiative, gerade im Klimaschutz.

Aber es ist besser, wenn eine Kommune im Interesse ihrer Bürger selbst aktiv wird. Es gibt schon zu viele fremde Investoren, die zu viel Einfluss haben. Und Bargteheide? Dort erhebt sich nicht nur ein Buckel in platter Straßenlandschaft. Dort wird auch Wind in der norddeutschen Tiefebene geerntet. Toll, oder?