Es hat mal wieder geklappt. Am Ende der Haushaltsberatungen für den Kreis Stormarn steht ein nahezu einstimmig gebilligtes Zahlenwerk. So war es auch schon in den Jahren zuvor, so wird es auch in den kommenden Jahren sein. Selbstverständlich ist das nicht. In vielen Kommunen ist die Etatfindung ein Prozess, der von der Mehrheit diktiert wird. Daran ist zunächst nichts auszusetzen, weil Demokratie genau so funktioniert. Aber die Entscheidungen einer kompromissunfähigen Mehrheit können zu einer vergifteten Stimmung im Ortsparlament führen. Und die wiederum lähmt das Engagement der Gemeindevertreter und Stadtverordneten.

Die Kreistagsabgeordneten in Stormarn machen es anders. Dabei hatten die jüngsten Etatberatungen durchaus eine Besonderheit aufzuweisen. Die Kreisumlage ist die wichtigste Einnahmequelle der Kreisverwaltung. An der Frage, wie stark sie reduziert wird, hätte sich also ein Streit entzünden können. Aber Streitlust ist im Kreistag nicht eben weit verbreitet - was auch an den Fraktionsvorsitzenden liegt. Mehr noch als eine wirkliche finanzielle Entlastung ist das Herunterschrauben der Umlage und das Heraufschrauben des Personalkostenzuschusses denn auch ein Friedenssignal, ein Solidaritätszeichen. Der Kreistag will zeigen, dass er die Probleme der Städte und Gemeinden kennt und nach Kräften bemüht ist, sie zu lindern. Dass er dafür nun auch einen Fehlbetrag in Kauf nimmt, ist zu verschmerzen. Am Ende zählt die Stimmung.