Die einen finden sie einfach nur schön, die anderen leiden unter den Herbstblättern. Antworten zu Fragen rund ums Sammeln und Entsorgen.

Wenn sich im Herbst die Blätter langsam färben, beginnt für viele die schönste Jahreszeit. Doch sobald es stürmisch wird und Laub die Straßen, Gehwege und Gärten bedeckt, können die bunten Blätter auch zur Last werden. Die Stormarn-Ausgabe des Abendblattes hat die wichtigsten Fragen zur Laubbeseitigung geklärt.

Harken, Saugen, Pusten - welche Sammelmöglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Rasen von Laub zu befreien. Wohl die meisten Gartenbesitzer haben dazu Harke und Rechen im Schuppen. Wer sich die Arbeit erleichtern möchte, kann zu einem Laubsauger oder einem Laubgebläse greifen. Die Geräte können in Baumärkten gekauft oder gemietet werden. Die preisgünstigste Variante eines Laubsaugers fasst bis zu 45 Liter.

Zwar beschleunigen diese Geräte das Laubsammeln erheblich und sind bei richtiger Anwendung meist auch besser für den Rücken. Naturschützer jedoch warnen vor dem Gebrauch von Laubsaugern. Lebensräume von Würmern, Raupen und Fröschen könnten gestört werden, die Tiere könnten sterben. Zudem seien die Geräte gefährlich für Kleinsäuger wie Igel und ihre Jungen. Einige Laubsauger haben eine Häckslerfunktion: gerieten die Tiere in die Maschine, würden sie regelrecht zerstückelt.

Wer dennoch einen Laubsauger oder ein Gebläse benutzen möchte, sollte sich zuvor mit seinen Nachbarn absprechen, da die Geräte mitunter großen Lärm verursachen.

Wer beseitigt die Blätter auf den Geh- und Radwegen?

Bürger sind verpflichtet, die Geh- und Radwege sowie begehbare Seitenstreifen vor ihren Häusern von Laub zu befreien, um ihre Mitmenschen nicht unnötig zu gefährden. So steht es in den meisten Satzungen über die Straßenreinigung in den Kommunen. Dazu zählen unter anderem Reinbek, Ahrensburg, Barsbüttel und Stapelfeld. Wer das Laub vor seinem Grundstück nicht aufsammelt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 500 Euro rechnen. Dabei spielt es keine Rolle, wo die Bäume stehen, von denen die Blätter stammen.

Das Laub ist gesammelt: Wo wird es jetzt entsorgt?

Ein Bußgeld droht auch, wenn Bürger die Blätter von ihrem Grundstück einfach im Wald entsorgen. Denn Laub, das sich zudem auch nur sehr langsam zersetzt, kann die artenreichen Waldränder zerstören. Besser ist es deshalb, die Blätter in die Biotonne zu geben oder sie auf dem eigenen Grundstück zu kompostieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, zum Beispiel bei diversen Edeka-Märkten wie etwa in Ahrensburg, Ammersbek, Glinde, Siek und Tangstedt kostenlose Bioabfallsäcke zu erhalten. Diese gibt es auch bei den Recyclinghöfen in Bad Oldesloe, Bargteheide und Ahrensburg.

Die Kommunen Hoisdorf oder Reinbek bieten Bürgern an, größere Mengen Laub aus dem eigenen Garten kostenlos abzugeben. Der Recyclinghof in Reinbek (Glinder Straße 30) ist montags bis freitags von 10 Uhr bis 18 Uhr und sonnabends von 9 Uhr bis 14 Uhr geöffnet. In Hoisdorf kann das Laub jeden Sonnabend von 9 Uhr bis 12 Uhr am Gemeindeplatz (Schwarzenbrooker Weg) abgeben werden.

Für die Entsorgung des auf öffentlichen Wegen gesammelten Laubes erhalten Grundstücksbesitzer Unterstützung durch die Kommunen. Haben die Anwohner die Blätter zusammengekehrt, holen die Mitarbeiter der Bauhöfe das Laub später ab. In Ahrensburg sind dafür rund 20 Mitarbeiter im Einsatz. Auf dem Bauhof wird das Laub erst in Containern gelagert und anschließend von einem Unternehmen, das in der Nähe von Kiel sitzt, kompostiert.

Wie viel Laub lassen die Bäume in diesem Jahr fallen?

Es können von den Kommunen nur die Mengen an Blättern erfasst werden, die die Bauhof-Mitarbeiter von Straßen, Wegen und öffentlichen Plätzen kehren. In größeren Städten wie etwa Ahrensburg kommen so in jedem Herbst geschätzte 2000 Kubikmeter Laub zusammen. Um den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern, hat die Stadt im vergangenen Jahr einen großen Laubsauger, den Unimog angeschafft.

In der zwar kleinen, aber sehr baumreichen Gemeinde Großhansdorf sind es immerhin etwa 700 Kubikmeter pro Jahr. Hingegen liegt die Schätzung für Barsbüttel bei nur rund 180 Kubikmeter Laub.

Der richtige Zeitpunkt: Wann sollte man anfangen, zu sammeln?

Das hängt davon ab wie feucht oder trocken die vergangenen Wochen waren und wie stürmisch es war. Die meisten Bauhöfe beginnen mit der Laubentsorgung erst Ende Oktober, spätestens Anfang November. Vorher lohnt es sich kaum, weil noch nicht alle Blätter gefallen sind. Grundstücksbesitzern ist es selbst überlassen, wann sie anfangen, und ob sie überhaupt das Laub von ihrem eigenem Rasen entfernen.

Jemand rutscht auf nassem Laub aus: Wer haftet bei einem Unfall?

Die Rutschgefahr, die von Laub ausgeht, ist groß. Anwohner, die die Blätter von den Geh- und Radwegen vor ihren Grundstücken nicht entfernt haben, haften bei einem Unfall. Ihnen droht ein Bußgeld, beziehungsweise Schmerzensgeld. Wer selbst mit dem Fahrrad oder Auto unterwegs ist, sollte darauf achten, langsam und vorsichtig zu fahren, um beim plötzlichen Bremsen nicht auf dem nassen Laub zu rutschen.