Ein Hamburger Veranstalter will jetzt einen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt aufbauen, nachdem die Pläne für die Schlossinsel geplatzt sind.

Ahrensburg. Den Weihnachtsmarkt am Schloss wird es dieses Jahr doch nicht geben. Der Rat der Schlossstiftung hat dies nun beschlossen und dem Veranstalter, der Hamburger events promotion GmbH (epa), mitgeteilt. Der bereits geschlossene Vertrag soll noch in dieser Woche einvernehmlich gelöst werden.

"Ich richte mein Augenmerk nun auf die Große Straße", sagt Organisator Wolfgang Sabrowsky von der epa. Er sei "total happy" mit der Entscheidung und verstehe, dass "die Befindlichkeiten beim Schloss sehr groß" seien. Bedenken gab es offenbar vor allem gegen die Idee Sabrowskys, den Adventsmarkt mit einer Eisbahn zu bereichern. Denkmalschützer und Schlossstiftung fürchteten, dass der Rasen zu sehr leiden würde. "Es wird nicht gehen, vier Wochen lang mit einer Eisbahn den Rasen im Schlossgarten zu versiegeln", sagt Jens-Heinrich Weich, Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises. Tatjana Ceynowa, Geschäftsführerin der Schlossstiftung, teilt diese Einschätzung.

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Ganz so glücklich dürfte der Organisator mit der Entscheidung nicht gewesen sein, denn er sagt auch: "Es war unser emotionaler Wunsch, den Markt am Schloss zu organisieren. Es ging um die bezaubernde Nähe zum Wahrzeichen der Stadt." Doch könne er die Befürchtungen verstehen. Sabrowsky: "Frau Ceynowa, der Bürgermeister sowie die Schlossstiftung haben im besten Sinne für Ahrensburg entschieden." Zudem hätten zu viele Hürden seinen weiteren Ideen im Wege gestanden. "So muss ein Abstand von mindestens vier Metern zu den historischen Bäumen gewahrt bleiben."

Nun will Sabrowsky den Markt an der Großen Straße aufbauen. Er wolle umgehend mit dem Ahrensburger Stadtforum sowie dem Bürgerverein sprechen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. "Wir wollen gern mit ihnen kooperieren", so Sabrowsky. Die epa sei nun einmal nicht der Platzhirsch in Ahrensburg. Leicht wird es für den Veranstaltungsorganisator aus Hamburg wohl nicht, denn sowohl Stadtforum als auch Bürgerverein standen seinen bisherigen Plänen offenbar eher skeptisch gegenüber.

"Ein Weihnachtsmarkt am Schloss würde keinen Gewinn an Frequenz für die Innenstadt bringen", sagt Götz Westphal, Vorsitzender des Stadtforums. Die neuen Vorstellungen der epa wolle er sich erläutern lassen, bevor er sie bewerte, so Westphal. Das Stadtforum plane zudem einen eigenen Weihnachtsmarkt. "Aber in diesem Jahr wird das noch nichts. Wir suchen dazu aber professionelle Partner, die so etwas organisieren können. Das könnte auch Herr Sabrowsky sein", sagt Götz Westphal.

"Wir haben uns zu einem Gespräch in dieser Woche verabredet", sagt Peter Wendt, Vorsitzender des Bürgervereins, "man kann ja über alles reden." Auf jeden Fall sollte der kleine Adventsmarkt auf dem Rondeel in seiner Form erhalten bleiben. Wendt: "Die Kombination mit Kinderkarussell, Schwenkgrill, Süßigkeitenverkauf ist sehr schön."

Eine Eisbahn ist nach Sabrowskys Vorstellungen wichtiger Teil seines Konzepts. "Zunächst müssen wir den Platz ausmessen, der uns an der Großen Straße zur Verfügung steht. Eine kleine Eisbahn nur für Kinder hätte ungefähr 200 Quadratmeter, eine für die gesamte Familie 500", so der Planer. Drumherum rechne er mit 15 Händlern sowie vier bis fünf Ständen, an denen es Glühwein, Grillwurst oder Flammkuchen gibt. "Wir planen mit Holzverkaufsständen und nicht mit Pagodenzelten. Sie sollen ein ansehnliches Bild auch dann abgeben, wenn der Markt geschlossen ist", erläutert der Planer. Der Schwerpunkt des Marktes werde auf dem Kunsthandwerk liegen. Auch eine Ausweitung der Öffnungszeiten kann sich Sabrowsky vorstellen. "Derzeit wollen wir den Markt an den vier Adventswochenenden öffnen - es sei denn, die Kaufleute wollen ihn auch unter der Woche haben."

Doch bevor all diese Vorstellungen realisiert werden können, muss die epa noch einen Antrag auf Sondernutzung der Großen Straße bei der Stadtverwaltung stellen. "Bislang ist bei uns noch nichts eingegangen", sagt Andreas Zimmermann, Sprecher der Ahrensburger Stadtverwaltung. "Die Genehmigung kann in der Regel schnell erfolgen, innerhalb einer Woche. Doch klappt es natürlich nur, wenn zwischenzeitlich keine Anträge anderer Veranstalter für den Ort und Zeitraum gestellt werden", sagt er. Auflagen könnte es etwa von der Verkehrsaufsicht geben. Möglicherweise müssten auch das Tiefbauamt und der Bauhof eingeschaltet werden.

Nach den Gesprächen mit Stadtforum und Bürgerverein will Sabrowsky umgehend den entsprechenden Antrag stellen. Er sagt: "Ich mache mir schon einige Sorgen um die noch verbleibende Zeit."