120 Veranstaltungen sind im Rahmen der Kindertage geplant. Ein Hauptanliegen: Nicht länger über Kinderarmut hinwegsehen.

Ahrensburg/Glinde. "Stormarn wird zum kinderfreundlichsten Kreis in Deutschland." Dieses Ziel verfolgen die Veranstalter der neunten Stormarner Kindertage, sagt Schirmherrin und Kreispräsidentin Christa Zeuke. Mit zahlreichen Aktionen in der Zeit von 14. bis 26. September sollen die Kinder des Kreises in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt werden. Anlass ist der Weltkindertag am 20. September.

Es geht um Themen wie gewaltfreie Erziehung, Chancengleichheit in der Bildung, Aufklärung über gesunde Ernährung. Mehr als 120 Veranstaltungen - verteilt auf alle Kommunen - sollen für Spiel, Spaß und Spannung sorgen. Allein 46 von ihnen spielen sich in der diesjährigen Schwerpunktregion Südstormarn ab. "Es werden vor allem ernst zu nehmende Themen behandelt, die im Alltag schnell in Vergessenheit geraten", sagt Ingo Loeding vom Kinderschutzbund Stormarn, der die Kindertage organisiert hat. Eines der Hauptanliegen Loedings ist Kinderarmut. Es dürfe nicht länger darüber hinweg gesehen werden, dass allein in Ahrensburg etwa 1000 Kinder in Hartz IV-Familien leben. Sie seien von vielen normalen Dingen des Lebens, wie zum Beispiel Schwimmbad-Besuchen, oft ausgeschlossen. Entweder fehle das Geld dazu oder es werde für Kleidung gebraucht. Loeding fordert: "Gleiche Lebensbedingungen für alle." Die neunten Stormarner Kindertage sollen den Kreis diesem Ziel einen Schritt näher bringen.

Veranstaltungen wie "Kinderwelt gleich Bewegungswelt" oder "Leckeres für die Schule - was nehme ich mit?" sollen aufklären. Mit andere Aktionen, wie "Elterntelefon auf Russisch" und die "Nummer gegen Kummer" soll Ratsuchenden geholfen werden. Die Aktionen werden vom Deutschen Kinderschutzbund, dem Kreisjugendring, der Arbeiterwohlfahrt und anderen ausgerichtet. "Ich glaube, dass wir wirklich die Chance haben, kinderfreundlichster Kreis in Deutschland zu werden", sagt Ingo Loeding. Das Interesse an den Kindertagen wachse. In diesem Jahr werden alle Städte und Gemeinden abgefragt, wieviel Geld sie allgemein für Kinder ausgeben. Somit seien die Kindertage nicht nur ein mediales, sondern auch ein politisches Ereignis.

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