Neue Straße bringe Ahrensburg keine Entlastung und werde teurer als vorgesehen

Ahrensburg. Der vom Ahrensburger Bauausschuss mehrheitlich beschlossene Trassenkorridor für eine künftige Nordtangente stößt bei der Wählergemeinschaft Ahrensburg für Bürgermitbestimmung (WAB) auf Kritik. Die Straße, die vom nördlichen Ende des Kornkamps in einem weiten Bogen zur Bahnlinie und dann darüber hinweg führen und anschließend am Kremerberg auf die B 75 treffen soll, sei Geldverschwendung, so der WAB-Fraktionsvorsitzende Hinrich Schmick: "Weder eine Entlastung der Innenstadt noch des Südens Ahrensburgs sind bisher aufgezeigt worden."

Und wenn schon Nordtangente, dann wenigstens von der Kurt-Fischer-Straße ausgehend, meint Schmick. Die sei weniger stark befahren als der Kornkamp, an dem der Famila- und der Aldi-Markt, zwei Baumärkte, ein Busdepot und etliche Großbetriebe für hohes Verkehrsaufkommen sorgten. In der Kurt-Fischer-Straße rangierten entsprechend auch weniger Lastwagen auf der Fahrbahn. Sie eigne sich, da dichter am Stadtrand gelegen als der Kornkamp, außerdem besser als weiträumige Umfahrung der Stadt. Sie belaste die Gartenholz-Anwohner weniger, und nur sie erlaube eine Bahnquerung im 90-Grad-Winkel. Schließlich bliebe nahe des neuen Haltepunktes Gartenholz mehr Fläche in besonders attraktiver Lage erhalten, die sich für Gewerbeansiedlungen eignen könnte.

WAB-Fraktionschef Schmick fürchtet außerdem, dass die Baukosten in Höhe von sechs Millionen Euro nicht ausreichen. "Das sind nur die subventionsfähigen geschätzten reinen Baukosten", sagt er. Hinzu kämen unter anderem Kosten für Grundstücksankäufe, die nicht förderfähig seien.

Der Bauausschuss hat die WAB-Bedenken abgewiesen. Die Stadtverordneten entscheiden im April.