Demokratie stärken - Beginn für stormarnweite Veranstaltungsreihe der VHS

Bargteheide. Welche Anzeichen für Rechtsextremismus gibt es? Was sind die Gefahren? Und wie werben Neonazis neue Mitglieder? Die Ausstellung "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen" der Friedrich-Ebert-Stiftung möchte Antworten auf diese Fragen geben. Zudem sollen 13 Tafeln, die am Montag, 14. Februar, im Bargteheider Stadthaus (Am Markt 4) aufgestellt werden, deutlich machen, wie sich die Menschen gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit wehren können.

"Der Aufmarsch von Neonazis im Sommer vor dem Bargteheider Stadthaus hat uns dazu bewogen, die Ausstellung auch dort zu präsentieren", sagt Hannelies Ettrich, Leiterin der Volkshochschule in Bargteheide. Ziel ist es vor allem, Jugendliche dafür zu sensibilisieren, wie wichtig Demokratie ist und warum Rechtsextremismus gegen diese Staatsform ist. "Es fängt bereits auf dem Schulhof an. Da werden Musik-CDs mit ausländerfeindlichen Texten verteilt", sagt Frederic Werner, von der Friedrich-Ebert-Stiftung. Ziel dieser Verteilaktionen sei es, Schüler zu Partys zu locken, auf denen diese Musik, die gegen das politische System ist, gespielt wird. "Zudem soll in der Ausstellung auch darüber aufgeklärt werden, dass Rechtsextreme in jeder gesellschaftlichen Schicht zu finden sind, sie häufig äußerlich nicht mehr zu erkennen sind. Denn das Bomberjacken-Springerstiefel-Bild ist nicht mehr aktuell", sagt Werner und beruft sich auf eine Studie der Stiftung.

"Wir haben 4500 Schüler in der Stadt - politische Bildung ist wichtig"

Bürgermeister Henning Görtz begrüßt es sehr, dass die Ausstellung in Bargteheide zu sehen sein wird, da für die Schüler zu Beginn ein Workshop angeboten wird. "Wir haben rund 4500 Schüler in der Stadt - und diese politische Bildung ist wichtig", sagt Görtz, der auch die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen hat.

Beispielsweise sollen die Schüler in dem Kursus erfahren, welches Weltbild hinter dem Rechtsextremismus steckt, wie die moderne rechtsextreme Jugendszene aussieht und welche Aktivitäten es in Schleswig-Holsein gibt. Zudem sollen die Jugendlichen darüber diskutieren, wie sie auf rechtsextreme Parolen und Taten reagieren können. Die Schüler sollen nach dem Workshop Schulklassen und Jugendgruppen durch die Ausstellung führen.

Wie sich Menschen fremder Kulturen in Bargteheide fühlen, möchte der Fotograf Adolf Münch mit seiner Kamera einfangen. Deswegen bittet er Migranten, die Ausstellung am 2. März um 19.30 Uhr zu besuchen. Münch möchte die Menschen kennenlernen und in Gesprächen herausfinden, wie sie sich in ihrer neuen Heimat fühlen. Diese Befindlichkeit möchte Münch dokumentieren. "Vielleicht ergibt sich daraus eine neue Ausstellung."

Parallel zu den 13 Tafeln der Friedrich-Ebert-Stiftung im Saal des Stadthauses stellt die Künstlerin Lucia Schoop auf den Fluren des Hauses 15 Bilder aus, die sich ebenfalls mit dem Thema Rassenfeindlichkeit befassen. Die Künstlerin möchte durch Überlagerung von bemalten Transparentpapieren historische Ereignisse in Verbindung bringen. Die Ausstellung "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen" wird am 14. Februar um 19 Uhr eröffnet und kann bis 4. März montags und mittwochs von 9 Uhr bis 11 Uhr und donnerstags von 15 Uhr bis 17 Uhr besucht werden.