Der Bürgermeister hat sich entschuldigt, die CDU hat sich informiert: Der Streit um den Stolperstein für das Oldesloer Nazi-Opfer Hans Wöltje ist beigelegt.

Bad Oldesloe. Damit steht der Verlegung des Gedenksteins nichts mehr im Weg. Der Künstler Gunter Demnig wird ihn am kommenden Dienstag um 15 Uhr ins Trottoir vor dem Haus Hindenburgstraße 49 setzen. Dort hatte Hans Wöltje zuletzt gewohnt. Am 2. Juni 1942 starb das Mitglied der von den Nazis verbotenen Zeugen Jehovas nach mehrjähriger Haft im KZ Dachau.

Der Streit um die Kunstaktion hatte sich Anfang September im Oldesloer Sozialausschuss entzündet. Dort stellte die Stadtverwaltung das Projekt vor. Die Ausschussvorsitzende Angela Fehrmann (CDU) sprach daraufhin von einem Alleingang: Die Politik hätte viel früher informiert werden müssen. Zudem sage ihr der Name Hans Wöltje nichts, ihre Fraktion müsse nun zunächst beraten, wie sie zu dem Gedenkstein stehe.

Mit dieser Vertagung drohte der Termin für die Verlegung zu platzen, den die Stadtverwaltung bereits mit Gunter Demnig vereinbart hatte. Ein paar Tage nach dem Eklat auf der Sitzung war eine Lösung gefunden. Die Politiker einigten sich darauf, das Thema nicht erst in der nächsten Sitzung des Sozialausschusses, sondern im Hauptausschuss zu behandeln. Und da gab es am vergangenen Montag keine Bedenken gegen den Stein für Wöltje.

Demnig wird also wie geplant am kommenden Dienstag den ersten Oldesloer Stolperstein einsetzen. Anschließend hält er in Bargteheide einen Vortrag über seine Kunstaktion. Beginn ist um 18 Uhr im Ganztagszentrum (Am Markt 2).