Westerau. Da staunte der Westerauer Storch nicht schlecht, als er aus dem Winterquartier in Afrika in seine Stormarner Sommerresidenz zurückkehrte: Sein Nest war besetzt. Nilgänse hatten es sich auf dem hohen Mast bequem gemacht. Und die Mietnomaden, die ursprünglich aus Afrika stammten, sich jedoch seit einigen Jahren recht schnell auch in Norddeutschland ausbreiten, ließen sich partout nicht vertreiben. Auch auf dem Westerauer Teich machen sich die Entenvögel breit.

Nachdem das Storchenpaar immer wieder daran scheiterte, auf dem Dach eines Hauses ein Nest zu bauen, kam ein gutes Dutzend Westerauer zu Hilfe. Mit Unterstützung von Bauern stellten sie in rund 50 Meter Entfernung einen weiteren, aber deutlich kleineren Mast auf - der von den Störchen dankbar angenommen wurde. Inga Veith kann von der Dachterrasse ihrer Firma, die mit Billardtischen und -kugeln handelt, direkt auf die Nester blicken. "Störche brauchen eine große Anflughöhe, das neue Nest ist daher etwa 15 Meter hoch." Sie findet es ungewöhnlich, dass die großen Nilgänse so hoch nisten.

Seit 14 Tagen hütet das Storchenweibchen ihren Neubau. Inga Veith: "Wenn der Vater Nahrung zum Nest bringt, sieht man schon bald kleine Köpfchen hervorragen."