Der Besitzer des Bredenbeker Teiches hat den Pächtern gekündigt. Jetzt ist die Kündigungsfrist abgelaufen - aber er reagiert nicht.

Ahrensburg. Still ruht der See, hinter dem verschlossenen Tor am Eingang zum Strandbad Bredenbeker Teich. Nieselregen fällt an diesem Tag auf das Wasser, den Sand und die Liegewiesen, die im Sommer traditionell von Kindern, Jugendlichen und Familien aus der ganzen Region bevölkert werden. Ob das Strandbad allerdings auch in diesem Sommer öffnen wird, ob es je wieder öffnen wird, ist zurzeit vollkommen unklar. Denn zwischen den Betreibern des Strandbades, dem Campingverein Bredenbeker Teich und weiteren Anliegern auf der einen, und dem Besitzer des Geländes auf der anderen Seite tobt ein bizarrer Streit, in dem sich die Schlüsselfigur jedem Gesprächsangebot verweigert.

Diese Schlüsselfigur ist Jan Schwarzkopff, seines Zeichens Besitzer des Grundstückes, auf dem der Bredenbeker Teich liegt, sowie Teile der Golfclubs Hamburg-Ahrensburg. Schwarzkopff, der in Volksdorf lebt, hat das Gelände vor wenigen Jahren geerbt und im Frühjahr 2011 sämtlichen Pächtern die Kündigung ausgesprochen. Diese Kündigungen sollten zum Ende des vergangenen Jahres gelten.

Sowohl der Campingverein, als auch der Golfclub haben aber schon vor rund einem halben Jahr Widerspruch dagegen eingelegt. "Wir vertreten die Auffassung, dass die Pachtverträge bis zum Jahr 2018 gelten und dass die Kündigung so nicht rechtens war", sagt dazu Jürgen Wahl, Vorsitzender des Ahrensburger Golfclubs. Dass der Camping-Verein ebenfalls einen Widerspruch eingereicht hat, bestätigt das Vereinsmitglied Arnd Nicol. Der Vorstand hingegen möchte sich zu der gesamten Angelegenheit nicht äußern - offenbar aus Angst davor, den bestehenden Streit zu verschlimmern.

Schwarzkopff hat nach Aussage vieler Beteiligter auf die Widersprüche und auf vermittelnde Gesprächsangebote nicht reagiert. Dabei waren die Personen, die mit ihm in der Angelegenheit Kontakt aufnehmen wollten, zahlreich. Neben Vertretern des Ahrensburger Golfclubs und des Campingvereins haben sich der Ammersbeker Bürgermeister Horst Ansén und Ahrensburger Bürgermeister Michael Sarah mehrfach an Schwarzkopff gewendet. Alles erfolglos: "Der Eigentümer hat nicht auf Telefonate und Schreiben reagiert. Wir wissen deshalb nicht, was er mit dem Gelände vor hat", sagt Michael Sarach.

Auch auf die mehrfachen Gesprächsanfrage dieser Zeitung hat Jan Schwarzkopff nicht reagiert. Ein Besuch vor Ort zeigt allerdings, dass der Besitzer nach dem Ende der von ihm gesetzten Frist noch keine Fakten geschaffen hat. "Die Schlösser an den Eingangstoren sind noch die alten, er hat sie nicht ausgetauscht. Wir können weiterhin zu unseren Campingwagen", sagt Arnd Nicol, der zwei Parzellen auf dem Gelände hat. Und auch den Besitzer sehe man hin und wieder: "Schwarzkopff taucht gelegentlich hier auf. Er ist eigentlich ein Mann mit guten Umgangsformen. Aber über das Thema des Streits will er absolut nicht reden."

Dass Jan Schwarzkopff eigentlich ein umgänglicher Mensch sei, bestätigt auch Kurt Gießen: "Früher sind wir wunderbar mit ihm ausgekommen. Ich verstehe die ganze Sache nicht", so der Vorsitzende des Anglervereins Alster. Der Club ist von dem Streit ebenfalls betroffen, denn er ist Unterpächter des Campingvereins. Bisher besteht allerdings ein Vertrag mit diesem - und zwar bis 2018. Und so können die Angler auch weiterhin das Gelände betreten.

Was sind Schwarzkopffs Motive, was steht hinter der Kündigung? Zumindest in der Frage des Campingplatzes gibt es Vermutungen. "Es gibt Spekulationen darüber, dass er als Eigentümer nicht mit der Pflege des Campingplatzes zufrieden war", sagt Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach. Konkreter wird Arnd Nicol: Es gab wohl Dinge , über die er sich geärgert hat."

Zum Beispiel habe es Streit um die Instandhaltung eines Damms gegeben, der zwischen dem Ufer des Sees und einer der Inseln verläuft. Nachdem der Damm im Sommer absackte, habe der Besitzer ihn sofort reparieren wollen. Der Verein hingegen habe die Reparatur nicht während der Saison durchführen wollen. Doch letztlich sei dieser Streit, so Nicol, keine Erklärung.

Wie es nun weitergeht? "Wir hoffen weiterhin auf eine gütliche Einigung", sagt der Golfclub-Vorsitzende Jürgen Wahl, der sich dennoch sicher ist, rechtlich auf der besseren Seite zu stehen.

Käme es schließlich zu einem Rechtsstreit, könnte sich dieser über eine lange Zeit hinziehen. "Der Besitzer müsste erst einmal eine Räumungsklage einreichen. Damit würde sich voraussichtlich das Landgericht Lübeck befassen", sagt dazu der Ahrensburger Rechtsanwalt Ernst-Helmuth Varain. Das Verfahren würde mindestens ein Jahr lang dauern. Täte Schwarzkopff aber weiterhin nichts, so könnte das rechtlich ab einem gewissen Zeitpunkt bedeuten: Er akzeptiert den bisherigen Zustand.