In unserer Serie stellen wir Stormarner Betriebe vor. Was ist das Besondere, wie denken die Mitarbeiter? Lena Thiele und Birgit Schücking haben sich beim Netzcenter Ahrensburg umgesehen.

Für die Verbraucher kommt Strom einfach aus der Steckdose. Wir sorgen - vereinfacht gesagt - dafür, dass er erst einmal da rein kommt", sagt Thomas Boldt, Leiter des Netzcenters Ahrensburg, das zum Energiedienstleister E.on Hanse gehört. Die 55 Mitarbeiter am Standort, die wiederum zu mehreren Untergesellschaften gehören, halten die Leitungen für Strom und Gas in Stormarn instand. Das Netzcenter selbst liefere aber keinen Strom, erklärt Boldt. "Wir unterhalten die Netze und nehmen dafür Entgelte von allen Stromanbietern, die die Leitungen nutzen."

Die Monteure in den orangefarbenen Jacken prüfen, warten etwa 4900 Kilometer Strom- und rund 1440 Kilometer Gasleitungen im Kreis. "Wir bekommen einen Einblick in viele verschiedene Bereiche. Das gefällt mir", sagt Matthias Heuer, der für die Hausanschlüsse zuständig ist. Er habe viel Kontakt mit Kunden, Behörden und Ämtern. "Überall kennt man Leute. Da macht die Arbeit richtig Spaß", sagt Heuer, der seit 28 Jahren in dem Unternehmen - beziehungsweise in dessen Vorgängerbetrieb - arbeitet. Auch mit den Kollegen klappt die Zusammenarbeit gut. "Die Teamfähigkeit hier am Ahrensburger Standort ist wirklich klasse", sagt Heuer. "Bei Fragen oder Problemen findet man eigentlich immer einen Kollegen, der weiterhelfen kann." Das ist auch Thomas Boldt wichtig. "Früher gab es drei Standorte in Stormarn. Seit der Fusion vor sechs Jahren sind wir richtig gut zusammengewachsen." Basis dafür ist, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit gerne machen. Frank Rehders, der Projektleiter im Bereich Gas ist, betont: "Mit gefällt, dass wir so flexibel arbeiten können. Mal gehen wir zu Fuß und mit Schneeschaufeln los, um Leitungen zu überprüfen. Mal steigen wir in einen Hubschrauber, um uns aus der Luft ein Bild von der Lage zu machen." Das mache er nun schon seit 25 Jahren, ohne dass es langweilig werde.

"Wir haben viele langjährige Kollegen", sagt sein Chef. Damit alle Mitarbeiter auch nach vielen Jahren Arbeitserfahrung auf dem neuesten Stand der Technik sind, bekommen sie regelmäßig Gelegenheit, sich weiterzubilden. "Der liberalisierte Markt fordert uns, effektiver zu werden. Dafür setzen wir uns ständig mit neuen Techniken auseinander", sagt Gerhard Witt, der seit 36 Jahren dabei ist. Er koordiniert das operative Geschäft und den technischen Service. Der 53-Jährige schätzt seinen Arbeitgeber als "soziales Unternehmen".

Die Mitarbeiter am Ahrensburger Standort haben mehrere Betriebssportgruppen gegründet. "Ich spiele jeden Dienstag Squash", sagt Projektleiter Werner Gustke. "So halten wir uns ein bisschen fit." Einmal im Jahr gibt es zudem einen Gesundheits- und Sicherheitstag. "Da können wir zum Beispiel beim Kettcarfahren mit einer Spezialbrille ausprobieren, welche Auswirkungen Alkohol auf die Fahrsicherheit hat", sagt Boldt.

Auch Umweltschutz spielt eine wichtige Rolle in dem Gebäude im Ahrensburger Gewerbegebiet. "Natürlich achten wir darauf, Wasser und Strom sparsam zu verbrauchen", sagt der Centerleiter. Vor der Türen parken Fahrzeuge, die mit Erdgas betrieben werden. Und neben einigen Türen im Netzcenter kleben kleine Zettel. Sie erinnern jeden, der den Raum verlässt: "Licht aus!" Thomas Boldt lächelt. "Wir gehen bewusst mit Ressourcen um. Bei uns wissen eben alle Kollegen, wie wertvoll Energie ist."