“Der Umsatz geht nach oben - aber wir müssen die Ärmel hochkrempeln“, sagt Center-Manager Lawrenz. Abends kommen wenige Kunden.

Ahrensburg. Sechs Monate nach der Eröffnung ziehen die Kaufleute im City Center Ahrensburg (CCA) eine erste Bilanz. Sowohl Center-Manager Erich Lawrenz als auch einige Geschäftsleute sind noch nicht richtig zufrieden mit den Umsatzzahlen. Lawrenz: "Es ist noch zu wenig bekannt, dass wir bis 20 Uhr geöffnet haben. Die Tiefgarage ist leider nie richtig voll." Jede Menge Plätze sind auch im Café im ersten Stock an diesem Tag frei. Trotz offensichtlicher Anlaufschwierigkeiten ist der Center-Manager zufrieden mit dem ersten halben Jahr. "Der Umsatz geht bei allen 15 Geschäften nach oben." Sehr positiv habe sich die Wiedereröffnung der Großen Straße auf das Einkaufszentrum ausgewirkt. "Das ist wirklich eine Bereicherung", sagt Lawrenz. "Von der Seite bekommen wir regen Zulauf."

Sehr gut läuft es bei Thomas Hornemann, Geschäftsführer des Zeitungshandels im Eingangsbereich. "Den Platz haben wir uns rechtzeitig gesichert", sagt er. "Hier kommt wirklich jeder vorbei." Im Gegensatz zu den Bekleidungsgeschäften habe er keine Schwierigkeiten, Kunden zu gewinnen. "Unsere Artikel brauchen die Kunden jeden Tag." Seine Erwartungen vom Sommer seien sogar übertroffen worden, besonders Zigaretten würden viel gekauft. "Und vom Hamburger Abendblatt haben wir anfangs etwa 13 Exemplare pro Tag verkauft - jetzt bestelle ich täglich 25 Exemplare." Noch besser wäre die Situation allerdings, wenn es mehr Geschäfte im CCA geben würde, meint Hornemann. "Unter der riesigen Leerfläche im zweiten Stock leiden wir alle."

Das Team vom "House of Fashion", das in der ersten Etage Kleidung verkauft, ist dagegen überhaupt nicht zufrieden. "Schauen Sie sich doch um", sagt eine Verkäuferin. Zwischen den Kleiderständern ist kein Kunde zu sehen. "Hier ist nichts los." Schuld an den geringen Kundenzahlen ist ihrer Ansicht nach das Center-Management. "Es muss mehr angeboten werden, mehr Aktionen geben", so die Verkäuferin. "Sonst schließt hier ein Laden nach dem anderen."

Im Erdgeschoss ist deutlich mehr los als im ersten Stock. Vor dem Imbiss Go-Asia hat sich eine lange Schlange gebildet. Ein gut laufender Laden? "Mittags ist es okay, aber abends ist es immer noch zu ruhig hier", sagt Geschäftsführer John Ngo. Viele Kunden nähmen sich bei ihm in der Mittagspause eine Nudelbox mit. "Menschen, die mehr Zeit hier verbringen, vermissen aber oft Bänke, um sich auch mal setzen zu können", sagt der Geschäftsführer.

Damit mehr Kunden ins Einkaufszentrum kommen und den Kaufleuten ein besseres Geschäft bescheren, soll es weitere Verbesserung geben. "Ich weiß, dass wir die Ärmel hochkrempeln müssen", sagt Center-Manager Erich Lawrenz. Er wünsche sich jedoch auch, dass alle Ladenbetreiber selbst Impulse setzen und sich in die Planung einbrächten. Zudem sollten sie sich bemühen, die angebotenen Artikel und Kollektionen speziell auf die Ahrensburger Kunden zuzuschneiden.

Auch Kundenwünsche sollen umgesetzt werden. "Wir denken zum Beispiel bereits intensiv über Bänke zum Ausruhen nach", so Lawrenz. "Die werden auf jeden Fall kommen." Mit Tagesaktionen sollen neue Kunden für das CCA gewonnen werden. "Für das Frühjahr planen wir in Kooperation mit einem Fahrradhändler einen Verkehrssicherheitstag, an dem Kunden ihre Räder kontrollieren lassen können." Außerdem will Lawrenz weiterhin Ahrensburger Läden die Möglichkeit geben, sich im Eingangsbereich des Zentrums zu präsentieren.

2010 soll auch die letzte leer stehende Fläche im zweiten Stock bezogen werden. Lawrenz: "Sie ist bereits vermietet, vor März wird dort allerdings nichts passieren." Welches Geschäft einziehen wird, verrät er noch nicht. Es sei jedoch aus einem Bereich, der bisher nicht im CCA vertreten ist. Noch geheime Pläne habe er auch für die Fläche vor den Rolltreppen im ersten Stock, so Lawrenz. Denn das schlecht besuchte Café, das dort zurzeit ist, wird seiner Meinung nach wohl bald wieder geschlossen.